L i c h t b l i t z e r

Schlagwort: Reisen

Eingetaucht in die Badewanne Europas

… was war das für eine Wohltat bei dem depressionsgrauen Schmuddelwetter in Deutschland. Und da mich Vulkaninseln anziehen wie die Motten das Licht, stand in diesem Winter LANZAROTE auf dem Plan. Den Atlantik dort nennt man im Volksmund die Badewanne Europas. Das hört sich vielversprechend an. In gerade Mal vier Stunden sind die Kanarischen Inseln der schnellste und billigste Weg in die Sonne. Allerdings war das Wetter im Januar schon ein bisschen rau – aber die Sonne war jeden Tag mehrere Stunden zu sehen.

Sonnenuntergang

Vulkaninseln sind etwas ganz besonderes. Ich hätte das früher nie für möglich gehalten, war überzeugt, dass mir das Grün der Bäume und die Fülle der Natur fehlen würden. Und jetzt – nach zwei Wochen LANZAROTE habe ich mich doch tatsächlich in diese Insel verliebt. Grund ist allerdings nicht nur der Vulkanismus und die grandiose Landschaft in ihrer farbenreichen Schwärze mit den weißen Häuschen. NEIN! Grund ist vor allem der Insel-Künstler César Manrique. Ihm hat die Insel zu verdanken, dass sie so ist wie sie ist. Er hat nicht nur viele Kunst-, oder besser Kultstätten, geschaffen, sondern auch dafür gesorgt, dass für die Insel umweltverträgliche Lösungen gefunden wurden, um dem unausweichlichen Massentourismus und den Bedürfnissen der Menschen, die dort leben, gerecht zu werden.

Überall sind seine Spuren zu finden – an Straßenkreuzungen mit Windspielen – das größte steht an einer Kreuzung in Tahiche, einem Vorort der Hauptstadt Arrecife. Dort kam der Künstler mitten in seiner Schaffenskraft unter mysteriösen Umständen bei einem Verkehrsunfall im Jahr 1992 ums Leben. Er war ein streitbarer Geist, der seiner Zeit voraus war.

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Ich glaube, dass wir Zeugen eines historischen Moments sind, an dem die große Gefahr für die Umwelt so stark ist, dass wir eine neue Verantwortung mit Respekt für die Zukunft begreifen müssen.

Der Stiermann César Manrique, mit Sonne und Mars in Konjunktion, erschuf aus Lanzarote ein Gesamtkunstwerk von intensivster Schönheit. Mein erstes Erlebnis mit ihm war im Norden – dort starteten wir unsere Reise in einer kleinen Pension in Orzola. Mit einem kleinen, schwarzen Fiat fuhren wir zum Aussichtspunkt „Mirador del Rio“ mit Blick auf die zauberhafte Nachbarinsel „La Graciosa“. Was ich dort sah, das nahm mir fast den Atem – vielleicht auch, weil es mich so unvorbereitet traf. Ich dachte, okay – wir schauen uns mal die Insel von oben an. So wie man Karlsruhe vom Turmberg aus sieht …  (Sehr schade, dass beim Umbau der Turmbergterrasse kein deutscher Manrique zur Stelle war!)  Was einen aber dort erwartet, das ist einfach unbeschreiblich, und man muss es erlebt haben!

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Übrigens: Ein Ausflug oder ein  zwei- bis dreitägiger Aufenthalt auf La Graciosa sollte man sich bei einem Besuch auf Lanzarote auf keinen Fall entgehen lassen. Der Tagesausflug auf die Insel, die als einzige Insel in Europa keine asphaltierten Straßen hat, und die einen ganz besonderen Charme bietet, war mir viel zu kurz.

Aber nochmal zurück zu Manrique. Er beeinflusste die Inselarchitektur von Lanzarote, baute auch einige Hotels und Restaurants, die sich harmonisch einfügen in die bizarre Natur. Acht Tage verbrachten wir in einer Ferienwohnung in Punta Mujeres – ein idealer, wenig touristischer Ausgangspunkt, der sich anbietet für Exkursionen zu den Meisterwerken Manriques. Wahlweise habe ich diese aus dem reichen Schatz herausgegriffen:

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Jardin de Cactus (sein letztes Werk)

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Jameos del Agua

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Foundation César Manrique

Die letzten fünf Tage erlebten wir in einem sehr schönen Hotel im Süden der Insel an der Playa Blanca. Das Hotel „THe Mirador Papagajo“  verwöhnte uns ganz besonders mit einem traumhaften  Appartement und einem Blick auf die Papageienstrände. Das Essen war lecker, der Service freundlich, der Pool herrlich  mit Blick aufs Meer – ein idealer Platz, um die Seele baumeln zu lassen.  Doch einen letzten Ausflug musste ich von dort aus noch unternehmen: Den Naturschutzpark Timanfaya wollte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen! Ein imposantes Erlebnis, das mich auch sehr nachdenklich stimmte, angesichts des Leids, das Vulkanausbrüche verursachen. Im Jahr 1730 begruben Vulkane mehrere Dörfer unter sich. Sechs Jahre lang wütete das Feuer und 1200 Menschen starben. Mittendrin – ganz unscheinbar von weitem – baute Manrique das Hotel „El Diablo“. Von dort aus werden die Menschenmassen mit Bussen auf schmalen Hohlwegen durch die erstarrten Lavafelder kutschiert – untermalt mit eindrucksvoller Musik. Mir ging’s ganz tief unter die Haut und Tränen flossen.

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Die letzten Tage im Hotel waren kurzweilig. Morgens Yoga und in Richtung Playa Blanca gibt es herrliche Cafés und Restaurants. Zu den Papageienstränden musste ein kleiner Berg überwunden werden, aber die Wanderung wurde entlohnt mit dem herrlichsten Sandstrand, einem vollmundigen Wein direkt von einem lanzarotischen Winzer, der dort in seinem VW-Bus seinen Rebensaft kredenzte,  und einem traumhaften Sonnenuntergang. Was ich ganz sicher weiß: Auf Lanzarote war ich nicht zum letzten Mal!

Reisen ist einfach herrlich. Meine Reiseblogs werden jetzt auch gepostet von Travel-College. Dort arbeite ich seit Januar als Studienbetreuerin.  Ich freue mich auf meine neue Aufgabe und auf die Studierenden, die ich bei ihrer Ausbildung begleiten darf. Schaut doch mal vorbei: www.travel-college.de.

Kommt noch gut durch den Winter und vielleicht konnte ich euch ein klein bisschen Sonne ins Herz zaubern? Das würde mich freuen, eure Denara

Eine Auszeit …

… genehmige ich mir gerade! Falls ihr ab und zu auf meine Seite schaut, habt ihr sicher schon bemerkt, dass schon lange nichts mehr Neues von mir gepostet wurde. Heute ist mal wieder was im „Briefkasten“ …  unter anderem einige meiner traumhaften Bilder aus Island.

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Jetzt habe ich diese Website so, wie ich oder mein EGO sie immer wollte und mein Wunsch, meine Gedanken in die Welt hinaus zu tragen, ist versiegt. Vielleicht, weil es schon so viel gibt, was täglich herausposaunt wird?  Es gibt so viele Informationen und so viele Wahrheiten und warum soll ich da auch noch mein Scherflein dazu beitragen? Ja, ich hatte etwas zu sagen und hätte auch immer noch so viel zu sagen … doch das was in der Welt und um mich herum gerade geschieht, das macht mich ziemlich sprachlos.

Jeder hat seine Wahrheit, sein Lebenskonzept, mit dem er so gut es eben geht durchs Leben geht, schreitet, poltert, marschiert oder schleicht. Gibt es ein Richtig oder Falsch? Jeder will sein Bestes geben, so gut er kann. Der eine kann es vielleicht besser als der andere. Aber was ist  besser? Ich weiß es nicht. Den meisten fehlt  die Zeit, darüber nachzudenken. Die Welt hält viele im Hamsterrad. Wenn wir jeden Tag unsere Pflichten erfüllen, dann ist doch schon genug getan, so denken die meisten. Ich merke, dass ich müde werde und auch die Lust verliere. An was eigentlich? Am TUN … gerade will ich nur mal SEIN, obwohl ich immer noch viel tue. Die Menschen, die mich verstehen, die verstehen mich sowieso und die, die es nicht tun, die verstehen mich auch nicht, wenn ich mich bemühe, verstanden zu werden. Wahrscheinlich ist es auch überhaupt nicht wichtig, dass andere uns in unserem So-Sein verstehen?

Die Welt ist im Wandel – jeder ist auf seinem Weg und oft sind wir allein. Wir brauchen sie auch, die Zeiten der Stille und Besinnung auf uns selbst. Neue Dimensionen eröffnen sich und große Veränderungen sind unumgänglich und klopfen an die Tür von uns allen.

Die Spreu wird sich vom Weizen trennen …

Ich genieße alles, was ich erlebe, so intensiv ich kann, am liebsten, wenn ich unterwegs bin und Meer Luft rieche.

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ISLAND war ein tiefes Einfühlen in die Anderswelt, die immer war und immer sein wird – doch auch diese Insel und die Isländer, die sich noch auf die eigenen Kräfte besinnen und um die Erhaltung der Natur ringen, werden von der Ausbeutung der Zivilisation nicht verschont. Und auch ich trage mit meinem Konsum dazu bei, dass dieses System irgendwann kollabiert. Ich weiß das, bin sehr demütig, liebe dennoch die Fülle des Lebens und freue mich auch schon auf ein nächstes Insel-Dasein.

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Was geschehen soll, geschieht. Aloha und auf bald, ihr Lieben!

Beautiful Kaua’i

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Gerade sitze ich ganz beseelt von dem Gesang der Insel, vom Licht und der unermesslichen Schönheit der Natur im Flugzeug nach Deutschland und kann es noch nicht fassen, was mit mir in den letzten Wochen geschehen ist. Fast hätte ich noch den Flieger verpasst! Ich saß in einer netten Lounge im Flughafen in Seattle, die Sonne im Visier und den Blick auf schneebedeckte Berge, als ich bemerkte, dass die Uhrzeit auf dem IPAD nicht identisch war mit der auf meiner Armbanduhr. Erst dachte ich, meine Uhr sei stehen geblieben, aber NEIN – Zeitverschiebung! So war meine Aufenthaltsdauer in Seattle nicht acht, sondern nur sechs Stunden. Ich wäre gerne noch ein paar Stündchen geblieben. Seattle fühlt sich gut an.

Mir ist so, als ob ich schwebe (ja klar – ich sitze im Flugzeug!). Aber vielleicht liegt es auch daran, weil ich durch die Zeit, die ich viel mit mir alleine war, ohne Fernseher und nur ab und zu im Internet, nun merke, wie sehr ich aus der Welt, wie ich sie kannte, herausgefallen bin. Vielleicht auch angeregt durch die Lektüre, die ich gerade lese. Ich fühle mich sprachlos und erlebe das als so heilsam. Wie schön, dass neben mir im Flugzeug eine sehr nette Ukrainerin sitzt, die kein Wort deutsch oder englisch kann. So kann ich noch in aller Ruhe mich innerlich verabschieden. Beautiful Kauai …

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Ich bin dem Aloha-Spirit verfallen und ich bin schon sehr gespannt, ob mir all meine Spirits zur Seite stehen, um lange – oder am besten mein Leben lang – in dieser Energie zu bleiben. Sie werden viel zu tun haben, meine Spirits, aber viel gefordert waren sie auch auf der Reise. Einige Male kam ich in brenzlige Situationen, wäre fast gestürzt, fast verunglückt mit dem Auto. Ich war weit draußen alleine im tiefen Meer schwimmen, nachdem mich ein Wal gelockt hat. Ein Hammerhai wurde gesichtet, als ich eines morgens fast alleine beim Schnorcheln war. Und einiges habe ich verschusselt, liegen gelassen – aber alles kam wieder zurück. Ich fühlte mich so gut beschützt. MAHALO, Danke! Außer meiner Sonnenbrille, die blieb irgendwo liegen und ich habe sie trotz intensivem Bemühen nicht mehr gefunden. Aber da bin ich mir sicher, dass ich sie auch nicht mehr brauche. Schon so oft habe ich Sonnenbrillen verloren! Meine Augen können gut mit der Sonne umgehen – also werde ich mir keine mehr zulegen. Ich kam ohne wunderbar klar.

Wenn ich an die angekündigten Schneestürme in Deutschland denke, die mich gleich erwarten und an die Anspannungen in den Menschen, dann wird mir schon ein bisschen mulmig. Dennoch freue ich mich auch auf die Schönheit des Turmbergs, die Kuscheligkeit meiner Wohnung und meines Bettes, ich freue mich auf mein Lieblingsstädtchen Baden-Baden, wenn jetzt sicher alles so aussieht, als wäre es verzuckert. Und natürlich freue ich mich sehr auf meine Familie, meine Freundinnen und Freunde. Mit vielen war ich vom anderen Ende der Welt in Kontakt, habe immer mal wieder eine Nachricht erhalten, auch mal Sprachnachrichten und mich gefreut, wenn mir danach war, eine vertraute Stimme und liebevolle Worte zu hören. Das ist der Segen des Internets. Ich bin schon sehr gespannt, wie es mir geht, wenn ich wieder daheim bin und ob ich mich dort – in der Baustellenstadt Karlsruhe – noch zu Hause fühle.

Mein Körper ist jetzt bald in Germany, meine Seele wird sicher noch eine Weile auf Hawai’i verweilen – wie schön das ist, wenn wir so auf dem Planeten tanzen können.

Das, was wir in den Medien zur Zeit erleben, das nenne ich „Umweltverschmutzung“ und es macht mich oft fassungslos. Aber wie außen, so innen … der Segen der Zivilisation, mit dem wir bedacht sind und der uns glauben macht, die höchst entwickelte Spezies zu sein, führt sich immer mehr ad absurdum.

Leider wurde in unserer Zeit der Rationalität, Ökonomik und Produktivität die Intuition völlig verdrängt. Das Spüren dessen, was immer ist und immer war, all die subtilen und unterschwelligen Prozesse, sie werden mehr und mehr verbannt, haben in unserer neuzeitlichen Welt des vermeintlichen Fortschritts keinen Platz, werden oft abgetan als Gefühlsduselei. Sich damit bewusst auseinander zu setzen, dafür fehlt in unserer schnelllebigen Zeit die Zeit.  Was uns dadurch verloren geht und wie sehr wir immer mehr gleich geschaltet werden – was ist richtig, was ist falsch, wer ist der Gute und gerade ist Trump ja der Mega-Bösewicht. Ein Feindbild zu schaffen, das schafft Fronten – wird scheinbar gebraucht – und wird nicht gut enden. Politiker sind alle Marionetten, die uns etwas vorspielen, die Fäden ziehen ganz andere. Was dient wirklich dem Fortschritt und dem „Wachstum“, der den immer größeren Teil der Menschheit immer mehr verarmen lässt. Dahin sollten wir doch mal genauer fühlen. Denn nicht immer ist das, was wir als vermeintlich gut erachten, wirklich das Richtige. Oft wissen wir das erst Jahre später und selbst dann wird Geschichte verfälscht (Durch das Lesen des Buchs über die Geheimbünde hat sich für mich eine völlig neue Sicht  offenbart).

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Beautiful Kaua’i … das Lied singt immer in meinem Kopf und Tränen laufen mir gerade herunter, aber nicht, weil ich traurig bin (vielleicht darüber, dass die Welt sich gerade so schwer tut mit sich), aber ich bin auch so glücklich, dass ich die Heiligen Inseln Hawai’i nun immer in mir trage. Mahalo.

P. S. Ich habe immer noch drei Stunden Flugzeit – wie toll ist das denn! Gerade fliegen wir über Reykjavik – mein nächstes Traumziel, wenn dort die Sonne nicht untergeht. Und jetzt habe ich noch ein bisschen Muse für meine Gedanken in der Schwerelosigkeit. Beautiful Kaua’i  (Den Song, den ich im Kopf habe, den findet ihr im Internet)

P.P.S. Jetzt bin ich wieder zu Hause. Frankfurt und Karlsruhe, beide Städte haben mich mit Sonnenschein empfangen und nicht mit dem angekündigten Schneesturm. Mit dem Bummelzug bin ich gefahren, das Gepäck ist noch in Frankfurt, und durch Durlach nach Hause gelaufen – liebe Menschen getroffen, auch meine Freundin. So schön, ja hier bin ich daheim. Zu Hause hat mich eine Lei (Blumenkette) aus Orchideen erwartet (so eine schöne habe ich auf Hawai’i nirgends gesehen) und ein Aloha-Gruß – DANKE Achim – so schön, ICH BIN ZU HAUSE – ALOHA

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„Post aus Hawaii“

„Wir gingen bei Kailua (sprich Ki-lu-ah) an Land, einer kleinen Ansammlung von Grashütten, die unter hohen Kokospalmen schlummerten – es war der schläfrigste, stillste, sonntägliche Ort, den man sich vorstellen kann. Ihr Lebensmüden, die ihr der Arbeit und Sorgen und der verderblichen Unrast der großen, weiten Welt überdrüssig seid und euch nach einem Land sehnt, wo ihr eure matten Hände falten und euer Leben friedlich verschlafen könnt, packt eure Reisetaschen und eilt nach Kailua! Eine Woche dort dürfte selbst den Betrübtesten unter euch heilen.“

Post aus Hawai'i

Das ist nicht von mir – NEIN – aus dem Jahr 1866 – und noch eine weitere kleine Kostprobe:

„Der Ritt von Kailua nach Kealakekua Bay ist ein empfehlenswerter Ausflug. Er führt über ein Hochplateau – ungefähr tausend Fuß über dem Meeresspiegel – und für gewöhnlich rund eine Meile vom Ozean entfernt, der stets in Sichtweite liegt, es sei denn, man durchquert gerade den Wald und reitet inmitten einer tropisch wuchernden Vegetation und dicht wachsenden Bäumen, deren dicke Äste den Weg überragen und Sonne, Meer und alles abschirmen, solange man sich in einem dämmrigen, schattigen Tunnel befindet, der von unsichtbaren Singvögeln heimgesucht wird und vom Duft der Blumen parfümiert ist… Angenehm war es, hin und wieder das brennende Sonnenlicht zu verlassen und in die kühlen, grünen Tiefen dieses Waldes einzudringen und, angeregt durch sein brütendes Zwielicht und sein flüsterndes Laub, in sentimentalen Gedanken zu schwelgen.“

Mark Twain hat seine Erlebnisse auf Hawaii in Tagebuchform zu Papier gebracht. Eine schöne Lektüre, die ich mitgenommen und völlig vergessen hatte. Natürlich hat sich vieles verändert – die Verschlafenheit von Kailua-Kona ist passé, dafür ist sie nach Captain Cook und Honaunau einfach ein bisschen südlicher gezogen. Hier zum Beispiel auf der Paliuli-Farm pfeifen ab 21 Uhr nur noch Vögel oder piepen Frösche (hier sprechen sie eine andere Sprache – sie quaken nicht!). Und auch tagsüber ist es eine friedvolle Idylle, die alle, die hierher kommen, dankbar annehmen.

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Dennoch ist es sehr verwunderlich, wieviele Parallelen es damals zur heutigen Zeit gibt. Wie Mark Twain über Journalisten schreibt oder über Menschen in Machtpositionen, die ihren Möglichkeiten nicht gerecht werden – das klingt heute doch sehr ähnlich. Es war wohl schon immer so und viel hat die Menschheit in den letzten Jahrhunderten dann anscheinend nicht gelernt.

„Wahrlich, welche Kühnheit: ein schwacher, unerfahrener Mann gegen eine Schar hartgesottener Veteranen; unter ihnen große Männer – Männer, die auch an bedeutenderen Schauplätzen … Größe beweisen würden.“ (Mit dieser Einschätzung hatte er sich allerdings geirrt, wie die Geschichte bewies!).

Und was mich auch verwunderte: Es gibt einige Worte, die aus dem Hawaiianischen kommen – Worte, die wir in Deutschland, am anderen Ende der Welt benutzen: „Kanake“, dieses Schimpfwort für Fremdlinge stammt von dem hawaiianischen Wort kanaka , mit dem die polynesischen Ureinwohner tituliert wurden. Eigentlich heißt es übersetzt: MENSCH. Oder das Wort „Tabu“. Auch dieses Wort stammt aus dem Polynesischen Sprachraum, abgeleitet von tapu, „nicht erlaubt“, weil heilig.

Die Farm ist ganz in der Nähe dieser wunderschönen Kealakekua-Bay, ich habe fast 2 Monate gebraucht, um dieses Wort fehlerfrei auszusprechen. Aus Twains Tagebuch habe ich nun erfahren, dass das Wort übersetzt „Pfad der Götter“ heißt. Denn trotz der aufgeklärten, christlichen Erziehung glauben die Hawaiianer, dass der „Große Gott Lono, der einst auf dem Abhang lebte, über diesen Fußweg reist, wenn ihn dringende Geschäfte in himmlischen Angelegenheiten hinunter an die Küste riefen.“ Heute ist diese Bucht vor allem deshalb beliebt, weil sich hier morgens sehr oft die Delfine tümmeln.

Meine Zeit auf der Coffee-Farm neigt sich dem Ende – mit einem weinenden Auge verlasse ich Big Island, um am Donnerstag auf Kauai, der ältesten der Hawaiianischen Inseln zu landen. Eine Insel ohne Vulkan, mit viel Grün, da die regenreichste… Ich bin gespannt, was mich dort erwartet.

Ich werde berichten und schicke ein paar Sonnenstrahlen ins kalte Germany. Aloha, eure Denara

Mele Kalikimaka …

frohe Weihnachten hatte ich hier auf Hawai’i und ich bin schon gespannt, wie dieses Jahr auf der Insel endet und ich ins Neue Jahr starte.

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Das Licht von Weihnachten erlebte ich hier auf ganz neue Weise im Außen und ganz tief in meinem Inneren. Wenn ich irgendwann einmal in den nächsten Jahren das Lied „I’m dreaming of a white christmas“ höre, dann wird es mich erinnern an die weiße Weihnacht auf dem 4200m hohen Mauna Kea mit Schnee, einem atemberaubenden Sonnenuntergang und unendlichen Sternenhimmel –

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und an unser Singen “ I’m dreaming of a Aloha-Christmas“ bei Dough und Trish, die seit 20 Jahren ihr Haus für die Menschen öffnen, die miteinander Weihnachten feiern wollen. Jeder brachte etwas zu essen mit, es wurde gesungen in englisch, schwedisch, dänisch, niederländisch … und von Schweizern, Österreichern und mir als einzige Deutsche „Stille Nacht“. Vielleicht 100 Menschen waren da, vom Kleinkind bis zum Greis, viele kommen immer wieder oder leben da, und das Gefühl in einer großen Familie zu sein, war für alle spürbar.

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Immer wieder frage ich mich, was diese Insel für mich so besonders macht. Wenn ich sage, es ist der Aloha-Spirit, dann ist das vielleicht schwer zu verstehen. Aloha ist vergleichbar mit dem Geist, den uns die Weihnachtszeit beschert, denn mit der Geburt des Kindes Jesus will dieser Spirit von Liebe und Mitgefühl in die Welt getragen werden. Leider ist in der westlichen, christlichen Welt da etwas verrutscht – Weihnachten wird vom Kommerz beherrscht (auch hier auf Hawai’i, allerdings nur an 2 Tagen!)und artet eher in Stress aus als dass dieser Spirit Raum erhält. In diesem Jahr nach dem Anschlag in Berlin hat alles noch eine neue Dimension der Perversität angenommen.

Aloha bedeutet nach Wikipedia: „Im Angesicht des Atems Gottes stehen“, sinngemäß vom Geist Gottes erfüllt zu sein oder seinen Lebensatem eingehaucht bekommen zu haben. Kein Hawaiianer hatte die Erlaubnis, das heilige Wort ALOHA auszusprechen, es sei denn, er war mit seinem Gegenüber in Harmonie.“

Die Welt fühlt sich hier im heiligen Land – so bezeichnet Armin Risi die Insel Hawai’i  (DANKE für diesen Impuls) noch in Ordnung an. Alles ist langsamer, achtsamer, die Menschen gehen freundlich miteinander um und Dankbarkeit ist überall spürbar. Die Verkäuferin im Supermarkt oder auf einem der vielen Farmer’s Markets, die Friseurin, die mir heute meine Haare rappelkurz geschnitten hat, die Gäste, die hier Urlaub machen oder die Menschen, die ein Zimmer ihres Hauses vermieten, um hier überleben zu können, sie alle (und klar, es gibt auch Ausnahmen) sehen das halb volle Glas, das Gute in den Menschen, auch wenn das Leben immer wieder neue und noch größere Herausforderungen zu bringen scheint. Gerade jetzt auch hier in Amerika mit dem neuen Präsidenten.

Hawai’i hat mir geholfen, Klarheit in mir zu schaffen und aufzutanken. MAHALO NUI LOA. Mein Herzenswunsch im Neuen Jahr ist, diesen Spirit in meinem tiefsten Inneren lebendig zu halten.

Hauoli makahiki hou!
Frohes Neues Jahr 2017 und Aloha, eure Denara

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Weihnachten und Silvester mit Ruth verbracht. Es war toll, danke, Ruth!

American Christmas Dreams

Schon seit dem 1. Advent ist die schöne Kaffeefarm voller Weihnachtsdekoration. Im Bad, der Küche, am Geländer der Veranda,  überall steht oder hängt Nippes – seit einigen Tagen auch selbst gemachte Weihnachtskränze von Janis, die die gute Seele der Paliuli-Farm hier auf Big Island ist. Das alles soll uns erinnern, dass jetzt bald Weihnachten ist. Ansonsten würde man es hier womöglich ganz vergessen.

Ja – es ist ein zeitloses Gefühl, das ich hier erlebe. Nicht nur, weil ich so viel Freizeit habe, die in irgendeiner Form ausgefüllt werden will. Immer mal wieder kommen Gäste auf die Farm oder ich treffe Menschen am Strand oder unterwegs, mit denen ich schöne Gespräche führe. Interessanterweise habe ich noch nicht viel gelesen, obwohl ich mir so viele Bücher auf mein Kindle geladen habe. Die letzten Tage fesselt mich allerdings ein Buch über „Die mächtigsten Geheimbünde in der Geschichte und Gegenwart“. Wundern brauchen wir uns nicht, dass wir von Falschmeldungen nur so umgeben sind.

Buch

Wie viele geheime Organisationen, religiöse, politische und wirtschaftliche existieren, die ihre eigenen Ziele verwirklichen wollen und dabei mit allen Tricks und vielen Lügen arbeiten, das vermögen wir Menschen kaum noch zu durchschauen. Für mich bleibt nur die Lösung, mich so gut es geht und nur wenig über die Mainstream-Medien zu informieren, mich aber nicht hinein ziehen zu lassen, es sei denn ich werde mit Leid, das ich in irgendeiner Form mildern kann, oder einer Bitte an mich direkt konfrontiert. Oder es betrifft mich in meinem Inneren und fordert mich zum konkreten Handeln auf. Konkret handle ich im Internet mit meinem Blog und auf fb.  Ich weiß, dass ich mich gläsern mache und dadurch auch manipulierbar bin. Aber ich kann nicht mit dem Finger auf Geheimbünde zeigen, das Dunkle und die Lügenbarone an den Pranger stellen und mich selbst verstecken. Vielleicht finden das viele naiv oder sogar dumm, okay, dann ist das so. Oft denke ich auch, wen interessiert das schon, was ich schreibe. Ich konnte bisher nur profitieren vom Internet – ich fühle mich besser informiert und freue mich, mit vielen Menschen in Kontakt zu sein. Das braucht wahrscheinlich mein Merkur in den Zwillingen im Haus der Freunde. Keine Ahnung wie es hier für mich im Paradies wäre, ohne Internet!

In dem Buch gibt es auch eine große Abhandlung über den Vatikan und die Kirche. Ich erlebe hier gerade eine große kirchliche Organisation „Youth with a mission“ hautnah. Donnerstags ist open house und ich war mit bestimmt fast 1000 Menschen dabei. YWAM agiert weltweit – in Kona sind derzeit an der „University of the Nations“ fast 1.500 Jugendliche, die hier in Bibelkunde unterrichtet und anschließend in verschiedene Brennpunkte auf der Erde geschickt werden. Alles ist wohl organisiert – nach dem Auslandseinsatz kommen sie zurück, bleiben nochmal 2 Wochen hier auf Hawai’i und tauschen ihre Erlebnisse aus. Einen Film über das Projekt in Papua Neuguinea habe ich gesehen. Alles hört sich sehr christlich an – und doch merke ich, dass ich diese „Kinderwelt“ zwar gerne immer mal wieder genieße, aber ihr auch sehr skeptisch gegenüber stehe. Es gibt immer zwei Seiten der Medaille und inwieweit die Jugendlichen für Projekte instrumentalisiert werden, das kann ich nicht beurteilen. Bei zu viel Euphorie werde ich heute hellhörig – zu viel habe ich schon erfahren, wie es in Organisationen zugeht. Immer geht es letztendlich um Geld und Macht. Leider!  Dennoch ist es ein gutes Gefühl, so wunderbare junge Menschen zu erleben, die ihre Liebe teilen möchten mit Gott an der Seite.

Nun werde ich hier also Weihnachten verbringen, das erste Mal alleine und fern der Heimat. Angie, die bis 21. Dezember auf der Farm ist, ist dann auch weg und  ich hatte mir überlegt, ob ich einige Tage auf ein Auto verzichte, um mal wirklich hier einige Tage innere Einkehr zu zelebrieren. Aber es sieht so aus, als schaffe ich das nicht. Auch wollte ich auf Essen und Alkohol verzichten – nun frage ich mich, warum eigentlich? Verzichten gehört zum Leben – das meint SATURN – aber merke ich Saturn nicht schon durch all die Herausforderungen des täglichen Lebens?

Es gab hier Tsunami-Warnung nach dem Erdbeben auf einer Insel im Pazifik – und wenn ich lese, was gerade so alles in der Welt geschieht – oder auch in meinem nahen Umfeld – dann habe ich das Gefühl, das ist genug Saturn und auch hier manchmal nur neptunisch mit einem Glas Rotwein zu ertragen, vor allem wenn es – wie in der letzten Woche – regnet und sich die Sonne kaum zeigt.

In diesem Sinne „Prosit – auf dass das Licht in der Welt leuchtet – ich wünsche euch einen schönen 3. Advent – Herzensgrüße und Aloha aus Hawai’i, eure Denara

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Lilith im Paradies …

ALOHA aus Big Island – wie ich schon im letzten Jahr feststellte und berichtete: Auf einem brodelnden Vulkan erlebt man nicht nur paradiesisches!

Top ist, dass es warm ist und sich die Sonne fast täglich zeigt. Traumhaft ist die Natur: die Vögel – Rotköpfchen, Kanarienvögel oder die, deren Name ich nicht kenne, die aber 3000 Meilen bis nach Alaska fliegen und sich hier auf der Insel nochmal richtig vollfuttern.  Ein Genuss sind die Bäume und Früchte – täglich gibt es hier auf der Kaffeefarm frisch vom Baum gepflückte Bananen, Avocados, Papayas, Orangen und Zitronen. Auch die Natur unter Wasser ist atemberaubend. Sehr oft sind die Delfine hier und Wale wurden auch schon gesichtet. Gegen Ende des Jahres kommen sie hierher, um ihre Jungen zur Welt zu bringen.

Wunderschön ruhig und gepflegt ist es auf der Kaffee-Farm, auf der ich 2 Monate leben werde – alles ist da, was man braucht, um sich zu Hause zu fühlen: ein schönes Zimmer mit einem bequemen Bett, Bad und Küche, und ein freundliches, unaufdringliches Ehepaar, das alles in Schuss hält. Eine sehr nette deutsche Frau, Angie, hat auch ein Zimmer hier bis Weihnachten – sie ist oft unterwegs und wenn wir uns sehen, dann haben wir viel Spaß miteinander. Viele außergewöhnliche Begegnungen hatte ich schon und liebe Menschen kennengelernt, die ein ganz anderes Verständnis zum Leben haben als bei uns.

Beispielsweise nahm ich vier Jugendliche (einen Amerikaner und drei Norwegerinnen) mit, die per Anhalter unterwegs waren. Sie verbringen hier ein Studiensemester bei einer christlichen Organisation, um GOTT unter die Menschen zu bringen. Eine der jungen Frauen – sie waren alle Mitte 20, älter als ich anfangs dachte – war schon in Papua-Neuguinea. Wir hatten ein  kurzes, aber sehr interessantes Gespräch und als sie ausstiegen, fragte der Junge, ob er für mich Segensworte sprechen dürfe. Das Segensgebet, mit dem er mir dankte und meine Person würdigte, mir alles Gute für meine Reise wünschte, kam so tief in mir an, dass mir Tränen kamen. Später überlegte ich, was mich so berührt hatte: Es waren die jungen Menschen, die viel Liebe, Hoffnung und Freude in sich tragen und dies weitergeben möchten. Ein anderes Erlebnis war die spontane Reaktion einer Frau auf meinen Namen DENARA (Amerikaner können das kaum aussprechen). Als ich ihr erklärte, dass dies das Anagramm von Andrea ist – dem Namen, mit dem ich in meinem Leben zu viel Verantwortung übernahm –  war ihre Antwort darauf für mich wie ein Geschenk: „What a wonderful way bringing love and forgiveness in your name!“ Ja, da versteht mich jemand … Am Lava Lava Beach in Waimea treffe ich immer ganz besondere Menschen – Thanks to Tina and Megan, you’re great!

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Doch wo viel Licht, da ist ja bekanntlich auch Schatten … Die Wahlen  hier in Amerika, die Veränderungen durch Trumpel und ein Gespräch   dazu mit dem Eigentümer der Farm, den ich anfänglich sehr sympathisch erlebt hatte, irritierten mich und auch die Nachrichten aus der Heimat lassen mich nicht so recht los – zumindest gibt es immer wieder Tage, an denen ich auch hier sehr traurig bin. Traurig über die leidvollen Erfahrungen, die Menschen machen müssen. Traurig über die großen Ängste, die die Menschheit gerade erfasst und traurig darüber, dass noch große Transformationsprozesse nötig sein werden. Auch ich hier auf dem Vulkan spüre diese Ängste (viel stärker als sonst wo auf meinen Reisen!) … vor dem Meer mit seinen Wellen und Strömungen, vor Verlusten – ein Typ bei der Autovermietung Dollar (kann ich nicht empfehlen!) hat die Gunst der Stunde erkannt, mich völlig verunsichert und mir eine viel zu teure Versicherung angedreht. Angst vor meinem Mut, mir diese Auszeit zu gönnen?

Auch wenn mir klar ist, dass jeder Einzelne von uns seine Aufgabe auf Mutter Erde hat, seine Herausforderungen und Spiegel braucht, um sich weiter zu entwickeln, so weiß ich auch, dass ich die Probleme der Welt nicht lösen kann. Ich kann mich nur meinen eigenen Ängsten und Herausforderungen stellen und versuchen, sie zu transformieren. Hilfreich auf diesem Weg ist, sich selbst und anderen zu vergeben und täglich immer wieder einer großen Dankbarkeit Raum zu geben.

Frieden werden wir erst dann im Außen finden, wenn wir ihn in unserem Inneren gefunden haben.

Advent – eine wunderbare Zeit, um sich auf den Weg zu innerem Frieden zu machen,  wo auch immer wir sind.

ALOHA, eure Denara

Noch eine kleine Anmerkung zum Titel: Lilith hat eine mythologische wie auch astrologische Bedeutung. Sie war die erste und gleichberechtigte Frau an Adams Seite (Nicht wie Eva aus einer Rippe!) und astrologisch ist Lilith ein sensitiver Punkt im Radix – den Schatten, den wir ins Bewusstsein holen müssen, um zur Ganzheit zu gelangen.

Jede Menge Wasser …

Florida besitzt keine Berge und Täler, keine Klippen oder hohe Wellen, aber es gibt überall Wasser: Süßwasser, Salzwasser, Regenwasser, Sumpfwasser. Viele Strände habe ich nicht gefunden – obwohl es doch die schönsten in Florida geben soll – einen wirklich traumhaften erlebte ich zum Sunset in Naples, auch der Lido Beach in Sarasota mit seinem weißen Sand lässt wenige Wünsche offen, doch dort entzückte mich viel mehr das Flair der Stadt mit dem St. Armand Circle, den hübschen Geschäften, den adretten Cafés und den vielen wunderschönen weißen Skulpturen. Mit Crystal River und Homosassa bin ich nun in Old Florida gelandet. Alles ist hier old fashioned oder retro – dementsprechend funktioniert auch das WLAN im Hotel fast nie und das Telefon sieht aus wie eines der ersten, die es jemals gab.

Die Menschen sind in Amerika so unterschiedlich wie nirgendwo auf der Welt – kein Wunder, sie sind ja im Grunde fast alle Immigranten, die von überall her kommen. Die Wahlen hier beherrschen das Fernsehen, Plakate auf den Straßen oder an den Häusern werben für den Trump Pence, was auch immer dieser Pfennig bedeuten mag. Witzig finde ich das Posting von Butzko: Es zeigt einen Indigenen, der Trump darauf hinweist, dass er auch ein Immigrant ist und wann er denn endlich das Land verlässt – zumal er es doch selbst so fordert. Wenn ich manchmal von meinem Weg abbiege und in sogenannten Communities lande, Menschen treffe, die am Gürtel einen Revolver tragen, oder mich als Alleinreisende seltsam beäugen, dann wird es mir schon etwas mulmig. Ich kann mich gut in die Romane von Steven King hinein versetzen, denn es ist spürbar, wie es gärt und wieviele Ängste hier herrschen. Die Kinder in den Schulen werden so überbehütet und fern gehalten von Fremden, dass Ängste nicht ausbleiben können.

Dennoch hatte ich schon viele Gespräche mit wunderbaren Menschen – übernachtet habe ich bei einer Großkusine von Franz Kafka, gegessen bei Boe, einem Künstler, der neben seiner Kunst ein Museum und ein Café betreibt mit der leckersten Suppe, die ich je in Amerika gegessen habe. Wolfgang, einem Mann, der schon seit 40 Jahren hier lebt, verheiratet mit einer Amerikanerin – bei ihm hatte ich das Gefühl, dass sein Deutsch immer noch besser ist als sein Englisch. Die Begegnungen mit den Tieren sind ganz besonders intensiv – ja, ich bin mit Manatees geschwommen und habe sie in dem zauberhaften Homossa Springs Wildlife State Park auch hautnah erlebt.  Eindrucksvolle, friedvolle Tiere, die schon 45 Millionen Jahre in diesen Gewässern zu Hause sind, bis zu 4m lang werden und über 100 kg wiegen können. Florida hat übrigens die längste aufgezeichnete Geschichte der US-Staaten. Spanische Eroberer hörten schon im 15. Jahrhundert von goldenen Städten und Meerjungfrauen – fanden aber keinerlei Edelmetalle. Und was ihnen begegnete – anstelle der Meerjungfrauen – das waren Manatees. Es gibt auch viele Vögel und Fische, Schlangen und Alligatoren – und alte Bäume überwuchert von diesem besonderen Silbermoos, das ich zum ersten Mal in Indien gesehen habe … Alles wirkt dadurch mystisch und magisch. Mein Freund Hannes wäre begeistert von den Wolkenformationen – vor allem, weil sie sich so idyllisch schön im Wasser spiegeln. Die Menschen, die im Homossa Park arbeiten, sind allesamt so verbunden mit den Tieren – sie sind auch mit den Besuchern in engem Kontakt und bemühen sich mit großem Engagement, in den Menschen die Liebe zu den Tieren zu wecken. Mich nahm Vicky unter ihre Fittiche und ihre Zuneigung zu den beiden Schwarzbären und zu Lou, dem Nilpferd, rührte mich fast zu Tränen.

Ohne Bilder kann man nur schwer die Intensität beschreiben, die ich hier erlebe. Und Bilder in schlechter Qualität zu posten, das geht irgendwie gar nicht. Um für mich alles zu erhalten, habe ich mich aufs Tagebuch schreiben in Englisch verlegt, zumal es mir so gut gefällt, ganz in die englische Sprache einzutauchen. Deshalb werde ich nur einmal monatlich hier posten – das nächste Mal zum Advent. Auf fb bin ich auch nach Lust und Laune aktiv, dort klappt das mit den Bildern besser – das ist meine Verbindung mit der Welt und Emails oder WhatsApps beantworte ich gerne, wenn ich WLAN habe.

Entschieden habe ich mich auch, ein Buch zu schreiben, obwohl es doch schon so viele Bücher gibt und jeder anscheinend ein Buch schreibt oder schreiben möchte. Dennoch ist eine Klarheit in mir, die nach einem Ausdruck sucht. Auf der Paliuli-Farm auf Big Island habe ich dazu sicher viel Zeit und Muse dafür. Ich bin gespannt, ob doch noch mehr von mir in die Welt kommen will. Was geschehen soll, geschieht.

Ich wünsche euch noch einen farbenfrohen Herbst, lichtvolle Gedanken in der Dunkelheit – und liebe Menschen um euch, with a big hug und ALOHA, eure Denara

„Haifischfrauen“ …

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mit diesem Buch hat mir Kiana Davenport, eine amerikanische Schriftstellerin mit hawaiianischen Wurzeln, bei einem Lesemarathon, den ich gerne immer mal wieder mit Bravour absolviere, in wenigen Tagen HAWAI’I auf eine ganz neue Weise näher gebracht.  Im Mittelpunkt des Buches mit dem Originaltitel „Shark Dialogues“ steht Pono, eine Frau, die die Hawaiianer eine „Kahuna“ nennen. Sie ließ mich mit ihrem Leben, dem Leben ihrer Eltern, Kinder und Enkelkinder in ein Wechselbad der Gefühle tauchen und zeigte mir Hawai’i in ganz neuen Licht. Ein Buch, reich an Informationen und Wissen über die Inselwelt, ihre Annexion durch die Amerikaner und den raschen Wandel im Leben ihrer Ureinwohner.

Als ich im letzten Jahr das erste Mal drei Wochen auf Hawai’i verbrachte (s. Hawai’i/Reisen), waren es vor allem äußere Umstände, die mich dorthin zogen. Es war meine große Sehnsucht, aber auch die meines Vaters – oder vielleicht sogar die einer ganzen Generation – weit weg von allem, am liebsten ans andere Ende der Welt zu reisen. Der Hawaii-Hype der 50er und 60er Jahre brachte viele Schlager,

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den Toast-Hawaii, der außer, dass er Ananas enthält mit Hawaii überhaupt nichts zu tun hat . Es gab sogar eine „Hawaii-Bar“ mitten in Karlsruhe, in der meine Eltern mit großer Freude tanzen gingen. Das schürte in den Menschen Fernweh und Verlangen. Symbolisch hing bei uns im Wohnzimmer die Skulptur einer hawaiianischen Frau.

Meine Mutter war vor allem angetan von der Schönheit der Menschen dort, in meinem Vater lebte – mit Sonne, Mars und Merkur im Tierkreiszeichen  Wassermann – die Sehnsucht nach der Fremde. Ich erinnere mich noch gut, dass diese Träume mit lustigen, aber für mich als Kind mehr schreckerfüllten Bildern erstickt wurden: Kannibalen um ein Lagerfeuer mit einem Mann im Kochtopf, der gegessen werden soll.

 

Uranus, der Planet des Wandels, läuft schon seit einigen Jahren durch mein 9. Haus – das Haus des fernen Auslands, der Philosophie und der Bewusstseinserweiterung – kein Wunder also, dass es mich seit einigen Jahren, obwohl ich doch ein häuslicher Krebs bin, so stark in die Ferne zieht. Uranus steht jetzt geradgenau auf meinem Mond, deshalb mache ich mich in 2 Wochen wieder auf den Weg, das erste Mal auch länger als üblich.

Immer schon (das hat mir das Buch wieder einmal mehr gezeigt), überall auf der Welt und jetzt auch hier in unserem beschaulichen deutschen Leben schimmert das Leid und die Schwere von Menschenschicksalen durch alle Spalten und Ritzen in unser Bewusstsein. Und wenn man sich heute in der Welt umsieht, dann kann man doch nur noch den Kopf schütteln und sich fassungslos fragen, was geschieht hier eigentlich mit uns? Was wird uns denn da vorgespielt auf der großen Weltbühne, das wir glauben sollen? Ich fühle mich immer mehr wie früher als Kind im Kasperletheater, doch lustig ist es wirklich nicht, wenn die Hexe (Mrs. Clinton) dem Teufel (Mr. Trump) mit dem Stock auf dem Kopf rum haut. Ich schau’s mir an – und erinnere mich, dass es mich damals schon gegruselt hat. Immer mehr wird mir bewusst, dass jeder einzelne von uns der Schöpfer seines eigenen Lebens ist. Entscheiden wir uns für unser Programm! Die Kinderwelt können wir hinter uns lassen. Machen wir uns also auf den Weg, jeden Tag die Herausforderungen anzunehmen, die das Leben an uns ganz persönlich stellt. Und wenn wir es schaffen, die Liebe, Dankbarkeit und Vergebung mit allem, was ist – auch mit dem Teufel und der  Hexe – zu leben, dann halten wir den Kurs, auf den der Himmel uns schicken will. Setzen wir unsere Segel – für den Wind wird gerade gut gesorgt. ALOHA, ihr Lieben  …

NachDenkLichtes, on the way …

„Dieses Universum ist miteinander verknüpft wie ein Dominospiel.“

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Start in Yverdon-les-Bain 

Weiterreise über den Bernhardino nach SPOTORNO

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„Im tiefsten Inneren seines Wesens kennt jeder von euch seinen eigenen Plan.“

Mehrere Tage in Cervo

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„Die Seele, das Auge des Horus, hat eine völlig andere Sicht dessen, was angemessen ist.“

Weiterfahrt nach Frankreich, Ankunft an der Côte Bleue, in Martigues

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„Die materielle Welt wird viel zu wichtig genommen. Es fehlt völlig an Verständnis für die nicht-physische Welt.“

Lavendelblüte in der Provence

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„Ihr müsst lernen, die Dramen und Lektionen der anderen zu respektieren.“

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„Ihr seid das Ergebnis eurer Gedanken.“

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„Eure Worte geben euch Kraft, oder sie machen euch klein.“

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„Einsamkeit existiert nur im Kopf. Ihr seid niemals allein.“

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„Licht ist Information. Unwissenheit ist Dunkelheit.“

Sätze aus dem Buch von Barbara Marciniak „Boten des Neuen Morgens“ – ein Buch, das mich in den letzten Tagen sehr bewegt hat. Licht und Liebe, namasté und aloha, Denara

„The two most important days in your life are the day you are born, and the day you find out why“

Der Spruch von Mark Twain ist mir heute – zur Sommersonnwende – begegnet und für mich gerade sehr passend. Vielleicht auch, weil sich einer der wichtigsten Tage meines Lebens gerade mal jährt.

„Es gibt zwei wichtigste Tage in Deinem Leben – der Tag, an dem Du geboren wirst und der Tag, wenn Du herausfindest warum!“

Wann genau der Tag war, dass ich weiß, warum ich lebe – das weiß ich nicht mehr so genau. Es war irgendwann im Jahr 2012. Seither spüre ich Dankbarkeit und Freude über jeden Tag, den ich mit all meinen Sinnen lebe und diese wunderbare Welt sehen, riechen und tief in mir spüren kann. Ja, um das zu erleben – darum lebe ich!

Die letzten drei Wochen habe ich die große Bannbreite aller Gefühle des Lebens erlebt – in einem Wohnmobil, zu zweit auf engstem Raum! Mit einem 7m langen „Schlachtschiff“, dahinter noch unsere 2 Fahrräder – und so dann auf kleinen Gebirgsstraßen oder durch schnuckelige Städtchen gefahren, um an neun der herrlichsten Stellen in der Schweiz, Italien und in Frankreich Station zu machen. Geplant war eine völlig andere Route – aber das Wetter und der Benzinmangel in Frankreich hat uns auf ganz eigene und neue Wege geführt.  Eigentlich dachte ich, ich hätte die Wechseljahre schon hinter mir und Hitzewallungen seien passé. Da wurde ich eines besseren belehrt … mir wurde ganz schön heiß, wenn’s brenzlig wurde – und das wurde es einige Male.

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In dem großen Camping-Heim konnte ich die Fülle leben, die mir gefällt, die mich allerdings oft auch stresst! Wer mich kennt, der weiß, was alles mitgenommen wird, wenn ich auf Reisen gehe – krebsmäßig habe ich es geschafft, mich rundum wohl zu fühlen. Na ja, mit Ausnahme des Bettes: das war einfach zu schmal und die Matratze zu weich. Auf mein Bett habe ich mich auf dem Heimweg am meisten gefreut. Aber ich hätte auch noch weiter fahren können. Abfahrt und Heimkehr waren gefühlsmäßig wie ein kleiner Umzug. So viel Arbeit, auch unterwegs gibt’s immer was zu tun … Jetzt bin ich zu Hause und kann mich wieder erholen vom Reisen!

Es gäbe so viel zu berichten über die pittoresken Mittelalterstädtchen mit den prächtigsten Kirchen in Italien, über die unglaublichen Wolken oder das so blaue Meer an der Côte Bleue in Frankreich, über die Berge in der Abendsonne und tolle Campingplätze, über die Freundlichkeit der Menschen, uns „Ausländern“ gegenüber und dass der Nationalstolz der Franzosen sich in keinster Weise im Fußball zeigt. Es gibt kein Auto mit wehenden Frankreichfahnen oder Public Viewing – am Meer und in der Provence werden Prioritäten anders gesetzt.

In den nächsten Tagen gibt’s ein Bild von jeder Station – ich bin noch am Sortieren. Schön, dass uns die Sonne gefolgt ist und sich jetzt hoffentlich auch hier der Sommer in seiner ganzen Fülle zeigt.  Ciao et à bientôt …

Inhaling deeply and drinking the nectar of life …

… und das fast vier Wochen lang in Thailand !

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Mit Verspätung melde ich mich zurück! Pardon an alle, die auf meinen monatlichen Blog, Reiseberichte oder Bilder aus Thailand gewartet haben. Das Ankommen hier ist nicht so leicht,  wird aber immer einfacher, je mehr ich den Frühling spüre. Und auch die Mails, Postkarten oder Begegnungen von und mit lieben Menschen bringen mich langsam aber sicher wieder hierher zurück nach Good Old Germany. Danke euch, die ihr mich – auf unterschiedliche Weise –  so freundlich empfangen habt. Und jetzt habe ich es auch endlich geschafft, mich an den PC zu setzen, Fotos zu ordnen und zu berichten:

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„Singing in the rain“ oder  „Raindrops are falling on my head“… die ersten Tage überlegte ich, ob dies die Deadline meiner Reise sein wird, denn der Urlaub in Magic Thailand begann mit  viel Regen. Eigentlich soll es auf Koh Samui von Januar bis März kaum Niederschläge geben – aber auf nichts ist eben mehr Verlass. Der Klimawandel macht auch vor den Toren Thailands nicht halt und so bescherte uns die Natur  in den ersten Tagen Regengüsse en masse. Die meisten Touristen reagierten genervt und fast wütend – „Jetzt müssen wir wieder mit einem Sonnenurlaub bis nächstes Jahr warten – hierher kommen wir nie mehr!“ schimpfte ein Ehepaar aus dem schönen Burgenland und schwärmte uns in den hellsten Tönen und buntesten Farben von Südafrika vor, während sie ihren Frust in Cocktails und Bier ertränkten. Ich vermisste vor allem (auch später, als es nicht mehr regnete) atemberaubende Sonnenauf- oder Sonnenuntergänge (ich bin sicher, auch das liegt am Klimawandel, dass diese durch die verschmutzte Luft kaum noch zu sehen sind) – doch durch die warmen Temperaturen, die üppige Fauna und das Meer, in dem ich täglich badete, war das Insel-Feeling bald da, das unsere Seelen zum Baumeln brachte.

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Gleich nach unserer Ankunft im PEACE Resort, das gebaut ist wie ein Labyrinth und in dem wir ständig auf der Suche nach unserem Zimmer – vor allem im Dunkeln – herum irrten, informierte man uns über eine buddhistische Segenszeremonie  mit neun Mönchen, die gleich stattfinden sollte. Einmal jährlich werden die Mönche, die im Ort leben, von den Besitzern des Resorts zum Frühstück eingeladen und mit Lebensmitteln beschenkt. Als Dank segnen sie das Hotel und stellen es unter den besonderen Schutz der Götter. Welch‘ Geschenk des Himmels für mich, dass dieses Ritual an dem Tag stattfand, an dem wir hier ankamen …

Leben im JETZT und auf die Zeichen achten, die mir der Himmel schickt – das wird immer mehr zu meinem Lebensmotto. So sah ich es auch als Zeichen des Himmels, als ich keinen Zugang zu meinem Blog bekam. Weder mein Passwort noch meine Emailadresse wurden erkannt (in Deutschland ins Netz und alles lief wieder problemlos!?!)…Ich nahm es als Geschenk, war nur ab und zu in facebook und die Zeit, die ich fürs Bloggen gebraucht hätte,  die stand mir anderweitig zur Verfügung. Auch das Karten schreiben reduzierte ich aufs Allernötigste. Wenn schon, denn schon!

So konnte ich viel lesen – anfangs einen Krimi einer thailändischen Autorin Colin Coterill „Der Tote trägt Hut“. Stil und Inhalt  dieser Lektüre bringen die Mentalität der Thais mehr als deutlich rüber und später, als wir auf dem Festland waren, fuhren wir an den Orten der Handlung direkt vorbei. Das Buch von Jürgen Todenhöfer „Teile Dein Glück“ verschlang ich förmlich. Den Mut und die Offenheit dieses Mannes bewundere ich schon lange, und seine reiche Gedankenwelt nährte mich sehr. Tief hineinfallen lassen konnte ich mich in das Leben einer Stasi-Familie „In Zeiten des abnehmenden Mondes“ – ein Roman, bei dem mir das Blut in den Adern fror – trotz der Hitze –  und mich eine dunkle Zeit der Geschichte auf ganz neue Weise kennen lernen ließ. Sehr empfehlenswert! Mit dem letzten Schmöker hatte ich dann sehr viel Spaß und gute Unterhaltung. „Alle Toten fliegen hoch“ von Joachim Meyerhoff gefällt mir sogar noch besser als sein Buch „Warum wird es nie mehr so wie es noch nie war“.

Ko Samui ist uns durch unsere Touren mit dem Roller zwischenzeitlich ganz vertraut, auch durch Deutsche und Thais, die dort leben und die uns von ihren Erfahrungen berichteten. Das Resort in Bophut in der Nähe des Touristenzentrums Fisherman’s ist allerdings sehr touristisch, deshalb waren wir froh, als wir uns nach zwei Wochen mit der Fähre aufs ruhigere Festland verabschieden konnten. KHANOM gehört noch zu den wenig touristisch erschlossenen Gebieten, allerdings wird auch dort viel gebaut. Man versucht, mit den ausschließlich in dieser Gegend lebenden rosa Delfinen (Albinos) den Tourismus anzukurbeln. Wir konnten in das wahre thailändische Leben eintauchen und ich traute mich, da wenig Verkehr war,  trotz Linksverkehr, mit einem Motorroller zu fahren: es war so eine Freude und ein Genuss! Dort kann man wirklich noch einsame Strände finden am türkisblauem Meer mit weichem, weißen Sand, an denen man die schönsten Muscheln findet.  „Die Zeit wogt langsam dahin wie die Wellen am Ufer.“  Hmmm …

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Man braucht so wenig, um glücklich zu sein! Vier Tage lang tauchten wir ein – alles viel billiger als auf der Insel und am Ende der Welt, dort wo ich den rosa Delfinen begegnete, da landeten wir im Paradies, genannt: „Zum Grünen Baum“!! Dieter lebt dort mit seiner thailändischen Frau seit über 35 Jahren und die beiden bescherten uns ein tolles Frühstück mit gutem Kaffee, wunderbarem Brot und leckerster, selbstgemachter Mangomarmelade.

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In Surat Thani mieteten wir ein Auto, mit dem wir uns auf den Weg nach Bangkok machten. Die Straßen sind super, nur leider sehr schlecht beschildert – d. h. vieles nur in thailändischer Schrift – und das Navi funktionierte leider nicht. So mussten wir zwei geplante Hostels canceln, da wir sie einfach nicht finden konnten. Wir fuhren weiter und waren  dann länger als urspünglich geplant in einem schnuckeligen Guesthouse direkt am Meer in Prachuat Khiri Khan – ein süßes Städtchen mit einer Strandpromenade, auf der Freitags und Samstags ein großer Nachtmarkt stattfindet.

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Blick von unserer großen Veranda am frühen Morgen

Es gibt in der Stadt unzählige Tempelanlagen, die wie kleine Oasen der Ruhe zwischen den Straßenschluchten liegen. Und was schaute uns mit großen Augen an, als wir aus dem Auto stiegen: ein Affe! Die vielen Affen, die dort vor allem in diesen Göttertempel leben, gaben mir dann allerdings sehr zu denken.

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Die Affen (bestimmt mindestens zwischen 300 und 500 Große, Kleine, Dicke, Dünne – alle die gleiche Rasse!), die ich am frühen Morgen bei Sonnenaufgang traf (ich war ganz allein – später kam ein Mönch, bewaffnet mit einer Steinschleuder!) und mit denen ich dann mehr als eine Stunde alleine war, waren so asozial, dass es mich erschütterte. Spielte einer tief versunken mit einem Stein, wurde er von einem anderen gestört. Ein alter Affe machte sich an ein ganz junges Äffchen ran – rammel,rammel – und ein Gekeife und Gekreische, ein Hauen und Stechen – unvorstellbar! Ich war entsetzt über die Welt der Affen! Soviel Neid und Missgunst untereinander, Rivalität und Kämpfe! An mir wurde auch immer mal wieder gezerrt oder mich angesprungen. Je länger ich da war, desto frecher wurden sie. Ein Affenpärchen beobachtete und fotografierte ich ziemlich lange. Er lauste sie und sie wollte immer mal wieder aus seinen Fängen, aber er ließ es nicht zu. Sie schaute mich dann ganz lange ganz traurig an. Arme Äffin, dachte ich.

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Nachmittags waren wir an einem anderen Tempel mit einer anderen Affenrasse, die fast zahm war und die ganz freundlich miteinander umgingen. Woran liegt das bloß? … habe ich mir gedacht. Alle wirkten viel zufriedener und eigenständiger. Eine Rasse so anders als die andere … Wahrscheinlich stammen wir Menschen wirklich von den Affen ab! Nur zu welcher Sorte zählen wir? Ob die Menschheit noch soziale Kompetenz lernt? Oder brauchen wir immer noch Machtspiele, um zu überleben? Zeit hatte ich ja, lange und ausgiebig darüber zu philosophieren …

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Krönender Abschluss unserer Reise war in Bangkok. Wir schafften es, unseren riesigen Pick up Mietwagen sicher wieder am Flughafen abzugeben und logierten dann zwei Tage in einem traumhaften Hotel im 55. Stock mit atemberaubendem Blick auf die Stadt. Zimmer,  Pool und Frühstück waren allererste Sahne oder besser gesagt: das Sahnehäubchen auf vier wundervollen Wochen. Ein Ausflug nach Chinatown mit einer kleinen Shoppingtour (dort habe ich das Hütchen erstanden!) rundete alles noch geschmeidig ab. Bangkok ist zwar superstaubig, aber eine tolle Stadt, für die wir uns, sollte uns der Weg noch einmal dorthin führen, ein bisschen mehr Zeit einplanen werden!

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Wieder zurück in heimatlichen Gefilden  freue ich mich jetzt sehr auf blühende  Bäume und Sträucher, auf Tulpen und Narzissen, Sonne und Wärme. Von Herzen wünsche ich euch frohe Ostern, geruhsame Feiertage mit viel Sonne draußen und im Herzen, Licht und Liebe, eure Denara

P. S. Die Deadline stammt aus einer QLB-Meditation von Jeru Kabbal, die ich ziemlich regelmäßig, meist morgens praktiziert habe.  Vielleicht habt ihr auch Lust, sie kennen zu lernen.      OM SHANTI JERU

http://download.duckfm.net/Jeru+Kabbal/Quantum+Light+Breath/Sunrise+of+the+Soul-download-mp3

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Over the rainbow …

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so fühlte ich mich in der letzten Woche hier – obwohl ich täglich weinte – vor Ergriffenheit, Rührung, Begeisterung, aber auch Wut, Ärger und Fassungslosigkeit. Hier, unter dem Regenbogen auf dem Vulkan, da erlebte ich die ganze Bannbreite meiner Gefühle – ein intensives Erleben. So wurde Big Island für mich wie ein nach Hause kommen – und gerade empfinde ich es so: zu meinem Lieblingsplatz auf Mutter Erde!

Warum hier das Regenbogenland ist, das wurde mir klar bei meiner zweitägigen Rundfahrt um die Insel – bei strömendem Regen, Sonnenschein – erstrahlten immer wieder am Himmel die dicksten und farbintensivsten Regenbogen, die ich je gesehen habe. Hilo, der Ort auf der anderen Seite der Insel, soll die regenreichste Stadt der USA sein. Es ist kaum vorstellbar, wie sich Vegetation und Temperatur auf einer Insel (ca. 120 km auf 60 km) so stark verändert. Ich habe in den 2 Wochen in Pu’unohua o Honauau nie Regen erlebt. Ist im Westen alles sehr karg , im Nordwesten fast steppenartig, so befindet man sich im Südosten im tiefsten Dschungel mit den höchsten Bäumen und den größten Blättern, die ich jemals in meinem Leben gesehen habe. Ich stand manchmal mit offenem Mund und tränenden Augen einfach nur da und musste mich in den Arm zwicken, um zu wissen, dass ich nicht träume. Bei herrlichstem Sonnenschein saß ich mittags mitten im buntesten Dschungel-Paradies bei dem leckersten vegetarischen Mahl, das ich jemals in meinem Leben gegessen habe! Und das in Amerika, das glaubt doch niemand, oder?

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Man sieht die Urgewalten der Natur im Film oder sieht Fotos von Freunden – aber nichts kann das eigene Erleben ersetzen.

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Einer der vielen Highlights war natürlich der Besuch bei der Feuergöttin Pele, die den „Volcano“ auf dem Kilauea bewacht. Im Regen und bei Tageslicht war nur ein großer Krater erkennbar und Rauch an verschiedenen Stellen. Immer noch geflashed bin ich vom „Tanz auf dem Vulkan“ –  um 4:30h war ich auf dem Weg, um die glühende Lava zu sehen. Der Himmel meinte es gut mit mir: er zeigte sich in seiner ganzen Sternenpracht!  Und einen glühenden Krater …. Nach den Klängen von U2 „Volcano“ tanzend erwartete ich die Sonne auf dem höchsten Berg der Erde (vom Meeresgrund gemessen ist er über 10.000m hoch).  Die Sonne tauchte den Mauna Loa in rot schimmerndes Licht! Es sah aus, als glühe der Berg … magic, amazing, breathtaking, mindbrushing (das Wort habe ich von einem Amerikaner, der mir über den Weg lief) … ich finde keine deutschen Worte, um diese Gefühle zu beschreiben.

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Auch unter Wasser erlebte ich – am liebsten ganz alleine – mit Wasserschildkröten, Mantarochen und Delfinen Begegnungen der ganz besonderen Art. Sie waren so intensiv, dass auch da immer wieder die Tränen liefen …  Die Welt unter Wasser, das ist eine neue Liebe, die ich entdeckt habe! Besonders die Turtles habe ich ins Herz geschlossen. Fast bei jedem Schnorchelgang begegneten sie mir unter Wasser – und manchmal gingen sie direkt in Kontakt mit mir. Beim ersten Mal schwamm sie ganz nah an mich, so grazil und beweglich und schnell, schaute mich an … dann tauchte sie nach unten, als wolle sie mir zeigen, wie einfach das Tauchen geht (ich schaff‘ das leider noch nicht – ich hätte zuviel Auftrieb – so die Meinung von Lisa, als ich sie um Unterstützung bat – damit war für sie die Sache erledigt! Was ich bei ihr und mit ihr erlebt habe, war auch eine interessante Erfahrung, bei der ich den Vulkan auf der Insel in mir brodeln spürte!).

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Morgen ist mein letzter Tag hier – alles ist gepackt, dass ich pünktlich, wie gefordert um 10 Uhr das Zimmer räume, werde mich dann aber nochmal von einigen schönen Stellen auf der Insel verabschieden, denn um 22 Uhr geht der Flieger gen San Francisco, und von dort nach Frankfurt. So  mache ich mich also wieder auf den Weg ins weihnachtliche Deutschland – eingestimmt auf das Weihnachtsfest bin ich aufs beste und nicht nur, weil hier überall Weihnachtsmusik läuft, alles weihnachtlich dekoriert ist:

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und ich auch einen wunderschönen 3. Advent in einem sehr persönlichen Gottesdienst in der „Painted Church“ erlebt habe. Nein, nicht deshalb, sondern weil ich hier die Geburt des Christkinds in mir selbst erfahren habe. Sicher braucht dazu nicht jeder Big Island … dennoch wünsche ich euch diese wunderbare und tiefe Erfahrung. Merry Christmas, euch allen und ich würde mich freuen, wenn ich ein bisschen von dem Licht, das ich hier so intensiv empfangen habe, weiter geben konnte. Von Herzen wünsche ich euch ein gesegnetes Weihnachtsfest, eure Denara

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Leben auf dem Vulkan …

… das Feuer zeigt hier den Weg …

Noch nie war ich auf einer Insel, auf der ein Vulkan noch aktiv ist. Und noch nie spürte ich eine Veränderung von einem auf den anderen Tag so extrem wie der Tag der Ankunft hier und der Tag zuvor auf Maui.  Habe ich in San Francisco, auf Ohao und Maui alles fast wie in einem Märchen erlebt, in dem ich Zuschauerin war, so wurde ich hier wieder voll auf mich zurück geworfen. So als sei ich aus einem Traum erwacht.

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Zwischenzeitlich habe ich meine innere Balance wieder gefunden, dennoch ist die Energie spürbar – ich schlafe tief, träume viel, wache früh auf und freue mich auf das Meer. Ich fühle mich geerdet, auch wenn ich immer mal wieder den Autoschlüssel oder das IPONE suche. Jeden Morgen gehen wir ins Wasser – die Unterwasserwelt ist gigantisch. Die Stunden bei Lisa sind zu Ende – leider sind die Delfine in den letzten Tagen nicht in den beiden Buchten zu sehen gewesen und so konnten wir sie auch nicht unter Wasser treffen. Aber die vielen bunten Fische, die riesigen Korallenriffe, die in allen Schattierungen leuchten, wenn die Sonne scheint, ich kann nicht genug davon bekommen. Und ich habe die Angst vor dem Wasser und den Wellen verloren. War heute alleine sehr weit draußen … ein Hai soll sich da rumtreiben – er hat sich aber nicht blicken lassen.

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Die letzten Tage habe ich hier auf der Insel intensive Kraftplätze gefunden. NIcht weit von hier ist der Nationalpark Pu’uhonua o Hanaunau mit dem Vergebungstempel, eine Heilige Stätte der Hawaiianer. Von einem „Garden of Peace“, voller Blumen und Schreine aller Religionen hat man einen wunderbaren Blick auf das Meer und Pu’uhonua. Die „Painted Church“ ist nicht weit entfernt, eine Holzkirche mit vielen Malereien an den Wänden – und der Blick von oben aufs Meer. Alles sehr magisch, vor allem durch das tiefschwarze der Felsen.

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Ich bin sehr glücklich, hier zu sein. Jeden Tag habe ich wunderbare Begegnungen mit Menschen von überall auf der Welt, aus Vancouver, Russland, auch Deutschland und Österreich und natürlich mit vielen Einheimischen, die hier geboren sind oder die irgendwann mal den Absprung auf die Insel geschafft haben. Am Abend treffen sie sich, picknicken miteinader und machen dann miteinander Musik mit Gitarre, Uckulele oder selbstgebauten Instrumenten.

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Ich freue mich auf jeden Tag, den ich noch hier sein darf. ALOHA … eure Denara

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Das raue Hawaii …

… erlebe ich hier auf Big Island. Schon mehrmals habe ich gelesen, dass Menschen, die von Maui, der weiblichen Insel, nach Big Island, der männlichen kommen, völlig aus dem Ruder laufen. Auch mir ist es so ergangen. Es war wie ein kleiner Schock, den ich schon gleich bei der Landung erlebte – überall nur schwarzes Gestein und nur am Eingang vom Flughafen, der übrigens sehr schön ist, ein paar Blumen.

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Es lief alles anders als geplant – ich war verabredet mit Daniela, mit der ich das Auto teilen wollte und die den Weg ins Delfinhaus in Captain Cook Naturschutzgebiet kennt, weil sie schon seit Anfang Dezember hier ist – aber wir haben uns am Flughafen verpasst. Das Naturschutzgebiet entpuppte sich dann als Wohnsiedlung, 5 Gehminuten vom Meer entfernt. Ich habe den Weg zum Delfinhaus mit dem Navi zum Glück gut gefunden, aber leider dann den Eingang nicht. Ein Hund im Nachbarhaus hat wütend gebellt, als ich dort parkte, und eine Frau, die ich nach dem Weg fragte,  schrie mich an, dass sie die Menschen, die dauernd kommen, hier nicht haben wollen, dass sie mir auch keine Auskunft gibt und ich solle verschwinden. Schon da war mir klar, dass hier die Uhren anders ticken. Als ich das Haus dann endlich gefunden hatte, gab es leider auch kein „E KOMO MAI“ (Herzlich Willkommen). Im Grunde wurde ich überhaupt nicht erwartet – das Zimmer, das man mir zeigte ist allerdings wirklich sehr schön. Böses Erwachen gab es, als die Dunkelheit einbrach und mit ihr auch ein Überfall der Insekten, größer und noch mehr als in Sri Lanka oder Indien. Erfahren habe ich heute, auch durch einen großen Bericht in der Tageszeitung, dass gerade auf der Insel Großalarm herrscht wegen der Dengue-Fliege …

Stille werde ich die nächsten 2 Wochen hier im Delfinhaus wohl nicht nicht erleben – alles ist offen und die beiden lebhaften Kinder  von Lisa sind auch noch abends aktiv und haben viel zu lachen. Außerdem teile ich  den Wohnbereich mit D. und ihrer 11-jährigen Tochter – auch da bin ich gespannt, wie wir miteinander klar kommen. Sie kocht gerade – hab mich aber ausgeklingt, um zu schreiben, und weil ich nicht für den Abwasch verpflichtet werden möchte. Es riecht schon verführerisch, aber ich widerstehe!

Es werden für mich also herausfordernde 14 Tage. Ich hoffe sehr, dass mich die Natur über und unter Wasser dabei unterstützt. Schnorcheln hat mir heute keinen großen Spass gemacht – so hohe Wellen und ein Strand mit vielen spitzen Steinen, dann zum 1. Mal mit Schwimmflossen – das klappt ja gar nicht – da fühle ich mich beim Schwimmen ganz unsicher. Morgen versuchen wir das erste Mal, Delfine im Wasser zu treffen. Ich habe sie heute morgen schon gesehen. Das war sehr schön – war schon ganz früh am Strand!

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Die Brandung hier ist hoch und voller Felsen – die Unterwasserwelt bei weitem nicht so reich und bunt wie auf Maui. Oder täusche ich mich? Vielleicht werde ich in der nächsten Woche eines besseren belehrt?

Voll Wehmut denke ich an Maui – alles was ich dort erlebt habe, war so wunderbar und magisch, so voll Licht und Liebe.

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Wahrscheinlich werden mir die Tränen kommen, wenn ihr mich darauf ansprecht – weil’s einfach so tief rein ging. Ich bin gespannt, was die nächste Zeit auf dem wahren Hawaii so alles bringt.  Am besten sollte ich bald mal die Göttin Pele besuchen, die den fließenden Lavastrom auf dem Vulkano bewacht und  sie um Beistand bitten! Bis nächste Woche, eure Denara

 

American Dreams …


  • Nicht nur am Tag erlebe ich sie, auch in der Nacht begleiten sie mich, süsse Träume von einer perfekten Welt. Und wenn ich sie schon hier in San Francisco erlebe, wie viel künstlicher müssen sie noch in Hollywood oder Las Vegas erscheinen. Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

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Das waren meine Gedanken nach den ersten Tagen in San Francisco. Nun bin ich schon über eine Woche unterwegs und Hawaii erlebe ich ganz anders. Auch hier ist die (gefühlte) perfekte Welt – aber vor allem mit viel Natur und die wird gut behandelt. Kein Müll überall – wie in Asien …

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Nun aber der Reihe nach – ich weiß ich wollte schon am Montag gepostet haben, aber ich war einfach so überwältigt von all den Eindrücken, dass ich dazu noch nicht in der Lage war.

Mein Abenteuer begann in – SAN FRANCISCO – hier gibt es alles: von den schnuckeligsten kleinen Häuschen bis zu den erhabensten Wolkenkratzern, es gibt das Meer mit Brücken, die alles zu überwinden scheinen, es gibt alle Arten von Bahnen – und keine Baustellen! Ich erlebte diese Stadt, wie anscheinend selten, ohne Nebel, in ganzer Klarheit rot eingetaucht bei Sonnenauf- und Sonnenuntergang . Da am letzten Donnerstag im November in Amerika THANKSGIVING gefeiert wird, trafen sich die Familien zum legendären Truthahn-Essen. Man verbringt den Tag miteinander, geht shoppen – am Black Friday waren Abends die Straßen so voll als wäre eine Demonstration.  Alle liefen in eine Richtung zum Union Square – keine Chance, die Straße in die andere Richtung zu benutzen. „Thanksgiving is much more exciting than Christmas!“ so sagte mir eine nette American lady im Hotel. Obwohl ich mich des Gedankens nicht erwehren konnte, dass auch schon Weihnachten sein könnte, denn die Stadt glitzert und blinkt voller Sterne und Christbäume. Sogar „Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum, wie grün sind deine Blätter …. “ trällerte mir beim Frühstück im BOUDIN entgegen. Dort verdient sich ein Franzose mit seinen Croissants und Baguettes eine goldene Nase.

Die Stadt ist sauber und aufgeräumt – die Armut sichtbar, vor allem, da das Hotel MARKER direkt an den berüchtigten Stadtteil Tenderloin grenzt. Aber auch die Armen sind nicht so arm – das war mein Eindruck und der wurde mir auch von einem Taxifahrer bestätigt. Als ich einmal an der Haltestelle stand, lamentierte ein Schwarzer ganz laut. Er wurde erhört – ein dunkelhäutiger Mann in Anzug und Krawatte kam, redete mit dem Mann, strich ihm über den Rücken, tröstete ihn,  zückte dann seinen Geldbeutel und gab ihm einen Schein. Es war eine so ergreifende Szene – die Dankbarkeit und Freude des armen Mannes zu erleben, dass mir die Tränen kamen. Ich habe mir überlegt, wie viele Menschen, die alles haben, solch Glückseligkeit erleben können.

Ein bisschen möchte ich noch von diesem Traum nach der perfekten Welt schwärmen: Noch nie habe ich ein Hotel so perfekt erlebt – angefangen von einer perfekten Klimaanlage, die auf Knopfdruck mir die Temperatur verschafft, die ich gerne möchte und das nahezu geräuschlos!  Ausreichend Ablagen und Schränke, ein Ladegerät, um 6 elektronische Geräte gleichzeitig laden zu können bis hin zu einer beleuchteten Anzeige, um auch im Dunkeln die Uhrzeit lesen zu können – was will frau mehr. Und dann noch ein absolutes Königinnenbett … anscheinend ist das aber üblich in den USA – die Betten sind alle ganz hoch, so dass man sich fühlt wie auf einem großen Thron, eben wie Cinderella.

Am Samstag ging’s nach Honolulu – auch ein nettes Hotel am Rande des Waikiki-Beach – ein interessantes und für mich wichtiges Erlebnis, das man sich aber getrost sparen kann. Honolulu musste ich erleben, denn seit meiner Kindheit wollte ich nach „Honolulu auf den Eiermarkt“! Das hat nämlich mein Vater zu mir gesagt, wenn ich ihn fragte, wohin er ginge und er mit seiner Antwort meine Neugierde noch mehr anheizen wollte. Eier gibt’s viele in Honolulu – für mich als Vegetarierin eines der wenigen schmackhaften Gerichte.

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Genug für heute – seit gestern bin ich auf Maui und heute war ich den ganzen Tag mit einem kleinen Autochen unterwegs. Es ist unbeschreiblich: ständig wechselnde Landschaften. Von der üppigsten Fauna bis zum Vulkangebirge, das mich tief berührt hat. Bei 3 Grad bin ich frühmorgens auf 3000m Höhe gewandert. Ein heiliger Ort … und nach 30 km ist man wieder in der Wärme und in der Blütenpracht. „Breathtaking“ – atemberaubend, mein neues Lieblingswort!

Aloha aus Maui – ich hoffe, ich konnte euch ein paar Sonnenstrahlen in eure gemütlichen, adventsgeschmückten Stuben nach good old Germany schicken. Die Amerikaner lieben übrigens Deutschland – das höre ich immer wieder. Dann mal bis nächste Woche – Aloha, eure Denara

Ich hoffe, nächste Woche habe ich ein paar Bilder mehr … leider kann ich nur die posten, die ich mit dem IPAD mache und das habe ich selten dabei.

 

 

 

La douce France …

… lieblich-süßes Frankreich –

das werde ich nun nie wieder sagen können. Nicht nach den letzten Anschlägen in der Stadt der Liebe, aber auch nicht nach der Reaktion der französischen Regierung. 2 Tage nach dem Terror in Paris schlägt der Westen, schlägt Frankreich mit Terror zurück. Quelle horreur!

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Frankreich will seine Stärke demonstrieren – und nun ist „Krieg“ angesagt im Namen der Gerechtigkeit und der Freiheit. Eine gerechte, eine freie  Welt, kann es sie jemals geben? Wir leben in der Dualität – es gibt schwarz und weiß, arm und reich – immer und überall.

yin_yang        Zwei Seiten der Medaille – von der Geburt bis zum Tod

Wir im Westen leben am gedeckten Tisch, streben immer weiter nach Wirtschaftswachstum, nach Macht und Geld. Der Reiche wird immer reicher und der Arme immer ärmer. Um im Wolkenkuckucksheim wohnen bleiben zu können, haben wir uns auf Kompromisse eingelassen. Wir rennen in unserem Hamsterrad und haben immer weniger Zeit und Energie, uns der Sinnhaftigkeit unseres Tun klar zu werden. Es ist auch so gewollt, dass wir funktionieren und keine Zeit haben,  tiefer das zu hinterfragen, was mit uns geschieht und was die Medien berichten. So hat sich die Welt immer mehr zu einem „Irrenhaus“ entwickelt.

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Ich nehme mich da nicht aus. Ich bin auch viele Jahre gerannt – oftmals auch gegen den Strom und gegen Windmühlen, doch mein Körper zeigte mir zum Glück die Grenzen. Wir wünschen uns Anerkennung und Geld, denn das brauchen wir, um unsere Träume zu verwirklichen. Ich frage mich allerdings immer öfter, ob ich wirklich so viele Hosen im Schrank brauche oder so viele Schuhe, ganz zu schweigen von den vielen Büchern, die ich mir ständig kaufe. Dann sage ich mir, dass die Boutique auch leben will und der Buchhändler. Und bin hin und her gerissen in dieser Dualität …

Was ich aber vor allem bin ist dankbar! Je mehr ich mich in den Fluss des Lebens begebe, um so klarer spüre ich, dass ich geführt werde. Ich bin gespannt, was das Leben für mich bereit hält und freue mich,  dass ich mir meine Träume erfüllen und jetzt wieder verreisen kann, wenn’s draußen nass, trüb und kalt wird.

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HUNA und das hawaiianische Vergebungsritual „Ho’oponopono“ – das wird mich im nächsten Monat begleiten. Meine Koffer sind gepackt, ein neues Abenteuer wartet auf mich. Abtauchen in das Land der unbegrenzen Möglichkeiten – und dann auch noch im wahrsten Sinne:  unter Wasser neue Kräfte tanken mit Delfinen, Meerschildkröten und Walen.  Aloha.

„Nur wer seine Träume lebt, kann seine Sehnsucht stillen.“

Montags werde ich hier berichten  und euch teilhaben lassen an meinen Gefühlen und Erlebnissen …

Reich beschenkt …

… fühle ich mich nach einer Woche in Frankreich mit dem Deutsch-Französischen Freundeskreis Rheinstetten – Navarrenx.

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Immer wieder kann ich nur staunen über die Synchronizitäten des Lebens. Da verbringe ich im Juni ein Wochenende mit dem Kinderhospizdienst, sitze am Tisch mit Micheline und erfahre, dass sie die Vorsitzende des Freundeskreises Rheinstetten-Navarrenx ist. Und da der Deportiertenfriedhof Gurs (Gurs ist ein Nachbardorf von Navarrenx) – neben Städtepartnerschaften – auch zu meinen Aufgaben in meinem früheren beruflichen Leben bei der Stadt Karlsruhe gehörte, hatten wir gleich ein Thema. Als sie nach kurzer Zeit sagte, dass noch ein Platz im Flieger frei ist zu den Feierlichkeiten anlässlich der 50jährigen Freundschaft, der 20jährigen Städtepartnerschaft und des 75. Jahrestages der Deportation badischer Juden nach Gurs,  da brauchte ich nicht lange zu überlegen und sagte zu.

Gurs ist ein kleines Dorf in den Pyräneen an der Grenze zu Spanien. Am 22. Oktober 1940 wurden über 6.000 badische Juden in einer Nacht- und Nebelaktion aus ihren Häusern abgeholt,  in den Zug gesetzt und in ein Internierungslager am Rande dieses kleinen Dörfchens in Frankreich gebracht. Wer über diesen traurigen und schrecklichen Teil unserer Geschichte mehr wissen will: https://www.lpb-bw.de/publikationen/helllichten/tag04.htm. 1963 hat der damalige Karlsruher Oberbürgermeister entschieden, dass man sich um den verwahrlosten Friedhof, auf dem ca. 1000 badische Juden begraben sind, kümmern müsse. Ein katholischer Pfarrer aus Mörsch machte sich erstmals im Jahr 1965 mit einer Gruppe Jugendlicher auf den Weg nach Gurs. Und aus eben dieser ersten Begegnung entstand bis heute eine Freundschaft wie man sie sich schöner kaum vorstellen kann. Ich, die ich nur Micheline kannte, habe soviel Wärme und Offenheit sowohl von den Rheinstettenern wie auch den Franzosen erlebt, ein gut organisiertes Programm – immer, die ganze Woche, war ein freundlicher und herzlicher Umgang miteinander – dass ich ganz erfüllt bin und mit Fug und Recht sagen kann, dass es die „heile Welt“ tatsächlich noch gibt. Vielleicht liegt es daran, dass die Menschen in dörflicher Gemeinschaft leben, in der ein Mensch noch als Mensch wahrgenommen wird, aber vielleicht liegt es auch an der langen Versöhnungsarbeit mit der fremden Kultur, den Schrecken der Vergangenheit (in Gurs) immer vor Augen.

Mit knapp 40 Personen reisten wir an und erlebten eine wunderbare Zeit miteinander. Untergebracht in Familien konnten wir so richtig eintauchen in die französische Kultur und Sprache.

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Es wurden bei den verschiedensten Empfängen und Essen nicht nur Reden geschwungen sondern auch lecker gegessen und viel gesungen.

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Interessantes lernte ich über das Baskenland kennen und war an verschiedenen Stationen und in einigen Kirchen, die auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostella führen; es gab sogar zwei Busfahrten, nach Bayonne und nach Spanien: Jaca

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Die Weinkooperation „Jurancon“ war mehr als beeindruckend – mitten im Dorf riesengroße unterirdischen Keller! 6000 Flaschen Jurancon doux und sec lagern in einem geschmackvoll präsentierten „Cave“ ….. Und lecker ist der Wein auch, wie wir bei einer Weinprobe feststellen konnten.

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Ein neues Lieblingsstädtchen in Frankreich gibt es für mich jetzt noch mitten im Baskenland: „Espelette“, fand ich doch dort sogar meinen Lieblingsparfumeur, den ich bei unserer letzten Reise nach Paris auch „ganz zufällig“ am Place de Vosges entdeckt hatte. Nicht nur die Düfte der Parfums sind betörend, auch die Einrichtung, das Flair und die Frauen, die in dieser stilvollen Umgebung arbeiten dürfen. Dann die weiß getünchten Häuschen mit dem typischen „rouge basque“, reicher Blumenschmuck und überall hängt das für die Stadt berühmte Piment – es war bei strahlendem Sonnenschein eine wahre Augenweide. Ja, kaum zu glauben, aber mitten im November schien die Sonne und wir erlebten Temperaturen wie im Sommer! Kein Wunder also, dass wir uns vom Himmel und von unseren Gastgebern mehr als reich beschenkt fühlten.

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Am Donnerstag traf noch eine offizielle Delegation ein mit 12 Gemeinderäten, dem jungen Oberbürgermeister und dem Rheinstettener Jugendchor. Die „popChor“ner brachten Stimmung in die klerikale Umgebung, sorgten aber auch mit ihrem Abschlusslied „Halleluja“ gemeinsam mit dem Chor aus Navarrenx für ein prickelndes Gänsehaut-Feeling.

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Die Gedenkveranstaltung auf dem Deportiertenfriedhof war schlicht mit dem neuen Bürgermeister – und zum Glück konnten wir noch die Besichtigung des Lagers organisieren,  denn das war im Programm nicht vorgesehen.

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Ein Gingkobaum wurde als Zeichen der Freundschaft gepflanzt, der hoffentlich die Hitze des nächsten Sommers übersteht  …

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Viermal – das letzte Mal vor 8 Jahren – habe ich, gemeinsam mit einer Kollegin, die alljährlich stattfindende „Commemoration“ mit organisiert. Dieses Mal konnte ich alles nur auf mich wirken lassen, konnte die Früchte der Arbeit genießen, eine lebendige Städtepartnerschaft erleben und tief in mir eine große Dankbarkeit für mein Leben spüren. Großes Mitgefühl und Trauer spüre ich aber auch bei der Vorstellung, dass Menschen nur mit einem Koffer in der Hand ihr Hab und Gut verlassen mussten und dann in der Fremde interniert wurden …. Ähnliches erleben Flüchtlinge heute. Mögen wir niemals unsere Geschichte vergessen und dem Nächsten, dem Fremden, jedem Menschen immer mit Menschlichkeit und Barmherzigkeit begegnen und die Hilfe anbieten, die wir uns bei all unserem Wohlstand leisten können. Bisou et à bientôt,  eure Denara

Reiseblog …

Vom 26. Januar bis 19. Februar 2015 war ich in Thailand. Nähere Infos sind unter

www.dangle-soul-in-thailand.blogspot.com

zu lesen.  Ein herrliches Land, in dem ich mich in meinen Träumen noch oft befinde – und hoffentlich werde ich dieses wunderbare Lebensgefühl, das ich dort – wie auch in Indien – erlebt habe, bald wieder in mir spüren.

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