deshalb veröffentliche ich jetzt hier einen Beitrag von Sylvie-Sophie Schindler, einer Journalistin, die wachen Herzens und offener Augen durch diese Welt geht. Wir sind nicht immer einer Meinung, aber heute und mit diesem Artikel stimme ich ihr in vollem Umfang zu. Ich bewundere sie auch in ihrer großen Aufarbeitungsleistung bei CORONA als „Gretchen“ auf Youtube.
„Abtreibung von neun Monate alten Babys – Friedrich Merz stimmt zu. Ja, das ist eine zugespitzte Aussage. Ja, ich halte sie für vertretbar. Ja, ich vermisse entsprechende Schlagzeilen. Ist der Todeskult nun die gängige Mode? Etwa so: Wer nicht für das Töten ist, der ist raus. Menschen werden in Kriege geschickt (wichtig auch: sie lassen sich schicken!), um getötet zu werden. Nein, nicht für „höhere Werte“, sondern für die Machtinteressen menschenverachtender Politiker, die viel zu viel Angst haben, selbst in die Schlacht zu ziehen. Doch damit nicht genug getötet. Die staatliche Pflicht zum Schutz des Lebens kommt immer mehr abhanden. Der Mensch (!) im Mutterleib ist besonders bedroht. Eine Potsdamer Jura-Professorin stellt sogar fest: „Meines Erachtens gibt es gute Gründe dafür, dass die Menschenwürdegarantie erst ab Geburt gilt.“
Diese Frau heißt Frauke Brosius-Gersdorf und soll Verfassungsrichterin werden; die Wahl findet am morgigen Freitag statt. Und Friedrich Merz findet nichts dabei. (Sarkastischer Hinweis: Weniger Babys bedeutet weniger Soldaten, Herr Bundeskanzler). Im Bundestag antwortete er mit einem entschiedenen „Ja“ auf die Frage von Beatrix von Storch, ob er mit seinem Gewissen vereinbaren könne, eine Juristin ins Bundesverfassungsgericht zu wählen, die einem 9-Monate alten Baby eine Minute vor der Geburt die Menschenwürde abspricht. Damit sagt er auch, dass jeder Mensch im Mutterbauch unwertes Leben ist. Zumindest ist das meine Schlussfolgerung, denn wo keine Würde ist, da ist auch kein Wert.
Wo sind denn nun die, die sonst immer „Nie wieder ist jetzt“ rufen!
Ich stehe hinter keiner Partei. Mein Kommentar ist lediglich von dem geleitet, was ich im Herzen spüre. Mit Albert Schweitzer gesprochen: „Ich bin das Leben, das leben will, inmitten von Leben, das Leben will.“ Ich sage JA zum Leben. Und das Leben beginnt mit der Zeugung. Es ist nicht einfach irgendein Klumpen, zu dem er reduziert wurde. Wir alle haben so begonnen. Und wir leben, weil niemand uns im Mutterleib getötet hat. Wir waren schutzlos wie alle, die ungeboren sind. Und darauf angewiesen, dass Menschen JA zu uns sagen.
In Deutschland werden „nach aktueller Rechtslage“ jährlich mehr als 100 000 Kinder im Mutterleib getötet. Von 1996 bis 2023 wurden ungefähr 1,8 Millionen Menschen abgetrieben. Es sind sicher keine zuverlässigen Zahlen, die Dunkelziffer ist hoch.
Ich denke an Millionen Menschen, die nicht leben durften. Weil man NEIN zu ihnen gesagt hat. Sie durften nicht lachen, nicht weinen, sie durften keine Erde unter ihren Füßen spüren und kein Wasser auf ihrer Haut und keine Sonne in ihrem Gesicht, sie durften ihre Begabungen nicht entdecken und nicht tanzen und sich nicht dreckig machen und sie durften nie die Liebe spüren.
Und bitte, ihr Frauen, die ihr abgetrieben habt, ich klage euch nicht an. Und auch nicht euch Männer, die ihr es gefordert oder zugelassen habt. Ich weiß, dass beim Thema Abtreibung die Gemüter hochkochen wie bei kaum einem anderen Thema sonst. Was auch damit zu tun hat, dass die Menschen (auch die Ärzte!), die in eine Abtreibung verwickelt waren oder sind, damit im Grunde nicht gut leben können. Daher müssen sie das abwehren und verteidigen – und greifen dann die an, die sich entschlossen an die Seite des ungeborenen Lebens stellen. Ich weiß, dass hinter jedem Angriff eine Wunde steckt. Und sicher ist das auch eine gute Nachricht: Es tut eben weh, es schmerzt tief, ein Kind zu töten – und das zeigt, dass es kein „Ding“ ist. Egal, wie man sich das zurechtlegt. Egal, was die Gründe sind. Und ja, es gibt sicher auch die, die sowieso keine Verbindung zu ihrem Herzen haben und sagen, es würde ihnen nichts ausmachen.
Das lebende Ungeborene, das mit Würde ausgestattete Ungeborene ist kein „Fleck“, denn man einfach „wegmacht“. Wir kommen nur weiter, wenn wir uns entscheiden, uns in die Wahrhaftigkeit zu stellen. Nochmal: Keine Anklage, sondern einfach wahrnehmen, was da geschieht, wenn abgetrieben wird. Ein Mensch wird getötet. Scham und Schuld sind nicht die Gefühle, die ich auslösen will, sondern eben, sich dem, was da geschieht, ehrlich zu stellen, nichts zu beschönigen. Auch wenn es nachvollziehbare Gründe geben mag, relativiert das den Vorgang nicht. Ich danke jeder Frau und jedem Mann, der die innere Größe hat, sich dem zu stellen. Und immer auch ist das mit der Frage verbunden, warum die Gesellschaft nicht alles daran setzt, dass jedes Leben leben darf – und also schwangere Frauen auf jede erdenkliche Weise unterstützt, gerade wenn sie unsicher und in Not sind.
Wir alle verraten das Leben, wenn wir das ungeborene Leben nicht schützen.
Dass das oft als radikale Position eingeordnet wird, zeigt, wohin es mit uns gekommen ist.
Die Welt, in der ich leben will, steht in jeder Frage an der Seite des Lebens.
Ich bin dankbar, zutiefst dankbar, dass ich lebe.
Dass ich nicht im Mutterleib getötet wurde.
Und weil ich lebe, soll alles leben, was leben will.
(Und tatsächlich geht mir das so nahe, dass ich beim Verfassen des Textes weinen musste. Die Gewalt an schutzlosen Wesen tut auch mir weh. Weil Leben das Band ist, das uns alle verbindet.)“
Auch mir kamen die Tränen … Geld und Macht – vielleicht war das schon immer so und die Menschen wurden in diesem Erdenleben verführt, missbraucht … haben sich verführen, missbrachen lassen?
Wehret den Anfängen!













