Schon seit dem 1. Advent ist die schöne Kaffeefarm voller Weihnachtsdekoration. Im Bad, der Küche, am Geländer der Veranda, überall steht oder hängt Nippes – seit einigen Tagen auch selbst gemachte Weihnachtskränze von Janis, die die gute Seele der Paliuli-Farm hier auf Big Island ist. Das alles soll uns erinnern, dass jetzt bald Weihnachten ist. Ansonsten würde man es hier womöglich ganz vergessen.
Ja – es ist ein zeitloses Gefühl, das ich hier erlebe. Nicht nur, weil ich so viel Freizeit habe, die in irgendeiner Form ausgefüllt werden will. Immer mal wieder kommen Gäste auf die Farm oder ich treffe Menschen am Strand oder unterwegs, mit denen ich schöne Gespräche führe. Interessanterweise habe ich noch nicht viel gelesen, obwohl ich mir so viele Bücher auf mein Kindle geladen habe. Die letzten Tage fesselt mich allerdings ein Buch über „Die mächtigsten Geheimbünde in der Geschichte und Gegenwart“. Wundern brauchen wir uns nicht, dass wir von Falschmeldungen nur so umgeben sind.
Wie viele geheime Organisationen, religiöse, politische und wirtschaftliche existieren, die ihre eigenen Ziele verwirklichen wollen und dabei mit allen Tricks und vielen Lügen arbeiten, das vermögen wir Menschen kaum noch zu durchschauen. Für mich bleibt nur die Lösung, mich so gut es geht und nur wenig über die Mainstream-Medien zu informieren, mich aber nicht hinein ziehen zu lassen, es sei denn ich werde mit Leid, das ich in irgendeiner Form mildern kann, oder einer Bitte an mich direkt konfrontiert. Oder es betrifft mich in meinem Inneren und fordert mich zum konkreten Handeln auf. Konkret handle ich im Internet mit meinem Blog und auf fb. Ich weiß, dass ich mich gläsern mache und dadurch auch manipulierbar bin. Aber ich kann nicht mit dem Finger auf Geheimbünde zeigen, das Dunkle und die Lügenbarone an den Pranger stellen und mich selbst verstecken. Vielleicht finden das viele naiv oder sogar dumm, okay, dann ist das so. Oft denke ich auch, wen interessiert das schon, was ich schreibe. Ich konnte bisher nur profitieren vom Internet – ich fühle mich besser informiert und freue mich, mit vielen Menschen in Kontakt zu sein. Das braucht wahrscheinlich mein Merkur in den Zwillingen im Haus der Freunde. Keine Ahnung wie es hier für mich im Paradies wäre, ohne Internet!
In dem Buch gibt es auch eine große Abhandlung über den Vatikan und die Kirche. Ich erlebe hier gerade eine große kirchliche Organisation „Youth with a mission“ hautnah. Donnerstags ist open house und ich war mit bestimmt fast 1000 Menschen dabei. YWAM agiert weltweit – in Kona sind derzeit an der „University of the Nations“ fast 1.500 Jugendliche, die hier in Bibelkunde unterrichtet und anschließend in verschiedene Brennpunkte auf der Erde geschickt werden. Alles ist wohl organisiert – nach dem Auslandseinsatz kommen sie zurück, bleiben nochmal 2 Wochen hier auf Hawai’i und tauschen ihre Erlebnisse aus. Einen Film über das Projekt in Papua Neuguinea habe ich gesehen. Alles hört sich sehr christlich an – und doch merke ich, dass ich diese „Kinderwelt“ zwar gerne immer mal wieder genieße, aber ihr auch sehr skeptisch gegenüber stehe. Es gibt immer zwei Seiten der Medaille und inwieweit die Jugendlichen für Projekte instrumentalisiert werden, das kann ich nicht beurteilen. Bei zu viel Euphorie werde ich heute hellhörig – zu viel habe ich schon erfahren, wie es in Organisationen zugeht. Immer geht es letztendlich um Geld und Macht. Leider! Dennoch ist es ein gutes Gefühl, so wunderbare junge Menschen zu erleben, die ihre Liebe teilen möchten mit Gott an der Seite.
Nun werde ich hier also Weihnachten verbringen, das erste Mal alleine und fern der Heimat. Angie, die bis 21. Dezember auf der Farm ist, ist dann auch weg und ich hatte mir überlegt, ob ich einige Tage auf ein Auto verzichte, um mal wirklich hier einige Tage innere Einkehr zu zelebrieren. Aber es sieht so aus, als schaffe ich das nicht. Auch wollte ich auf Essen und Alkohol verzichten – nun frage ich mich, warum eigentlich? Verzichten gehört zum Leben – das meint SATURN – aber merke ich Saturn nicht schon durch all die Herausforderungen des täglichen Lebens?
Es gab hier Tsunami-Warnung nach dem Erdbeben auf einer Insel im Pazifik – und wenn ich lese, was gerade so alles in der Welt geschieht – oder auch in meinem nahen Umfeld – dann habe ich das Gefühl, das ist genug Saturn und auch hier manchmal nur neptunisch mit einem Glas Rotwein zu ertragen, vor allem wenn es – wie in der letzten Woche – regnet und sich die Sonne kaum zeigt.
In diesem Sinne „Prosit – auf dass das Licht in der Welt leuchtet – ich wünsche euch einen schönen 3. Advent – Herzensgrüße und Aloha aus Hawai’i, eure Denara