Lange schon beschäftigt mich die Frage: Was bedeutet „Intelligenz“?
Bin ich intelligent? Hmmm … Das erinnert mich an einen Witz, der in meinen jungen Jahren in unserem Freundeskreis kursierte. Wie haben wir uns darüber ausgeschüttet vor Lachen: „Und was sagst Du, als Unbeteiligte, zum Thema ‚Intelligenz‘?“ Noch heute muss ich schmunzeln, wenn mir dieser Satz in den Sinn kommt. Das Thema beschäftigte uns, machte uns zum Sklaven unseres Systems, denn wir wollten doch alle intelligent und klug sein und spätestens im Alter weise werden. Aber sind wir klug – oder bin ich auf dem Weg?
Das frage ich mich nun immer öfters angesichts der Entwicklung, die die Menschheit in den letzten Jahren oder Jahrzehnten genommen hat. Ist derjenige intelligent, der Abitur hat, ein Studium absolviert, Herr Doktor oder Frau Professor ist? Ist es der, der in einem gut bezahlten Job (fest)steckt und tagtäglich Dinge tut, die er alles andere als klug findet? Oder etwa der, der meint, alle Menschen sind gleich, schert sie über einen Kamm und anerkennt nur, was durch (fragwürdige) Studien bewiesen ist? Sind Menschen intelligent, die unser System unterstützen, indem sie Parteien wählen, die alles andere als klug und besonnen agieren? Und sind die Menschen dumm, die sich weigern, ihre Stimme für eine dieser sogenannten demokratischen Parteien in eine „Urne“ zu werfen? Ein System, unser anerzogenes Wertesystem, führt uns immer mehr vor, wie absurd Menschen handeln, die sich als „intelligent“ bezeichnen. Wie kann eine intelligente Spezies unseren Planeten in kurzer Zeit so ruinieren, immer mehr Umweltgifte und Waffen produzieren, immer mehr Papiergeld drucken ohne Gegenwert, das schon lange und immer schneller die Armen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden lässt? Beispiele ließen sich noch so viele aufzählen … leider, leider!
Bei der Diskussion über dieses Thema brachte meine Schwester Schachspieler ins Spiel. Schachspieler können schon mehrere Züge im voraus denken. Sind Schachweltmeister also intelligent? Wenn ein Schachweltmeister in der Politik wäre, hätte er dann erkannt, wohin ein System, das sich nur über Geld und Wirtschaftswachstum definiert, führt? Oder leben sie in ihren Parallelwelten, in denen es nur um Schachzüge geht, mit denen Bauern, Läufer, Türme oder Königin und König geschlagen werden? Unstrittig ist, dass solche Weltklasse-Schachspieler mit einem hohen Netzwerk im Gehirn ausgestattet sind, aber wenn sie ihre Kapazität nur für Schachspiele einsetzen und in ihrer Kinderwelt leben, ist das dann intelligent?
Vielleicht ist das Thema „Intelligenz“ geradezu prädestiniert dafür zu erkennen, dass wir uns von jeglicher Bewertung verabschieden sollten?
Aber nun mal ganz von vorne:
In der Psychologie versteht man unter Intelligenz die kognitive Leistungsfähigkeit eines Menschen. Von Psychologen unseres westlichen Systems wurden irgendwann Messmethoden für den Intelligentsquotienten entwickelt. So gibt es Intelligenztests, die Messwerte von 0 – 160 ermitteln. Wer einen IQ von 100 hat, der liegt ganz gut im Durchschnitt. Ab einem IQ von 119 liegt man darüber. Weniger als 3 % der Menschen erreichen einen IQ über 130. Wenn ich Menschen frage, was sie unter „Intelligenz“ verstehen, dann sind die Antworten völlig unterschiedlich. Meine Recherche hat ergeben, dass es tatsächlich keine einheitliche Definition gibt. Das Wort kommt aus dem Lateinischen von inter (zwischen) und legere (lesen, wählen). Vom Wortstamm her kann man also sagen, dass ein intelligenter Mensch zwischen verschiedenen Möglichkeiten auswählen und erkennen kann, welche davon die richtige oder beste Lösung ist.
Wie kommen wir nun in unserem Leben zur richtigen Lösung? Eins und eins sind nicht immer zwei – es kann auch mal drei sein*. Unsere Sinne können uns den Blick verstellen und wir erkennen, dass das, was wir sehen, hören oder wahrnehmen, nicht immer die „Wahrheit“ oder die eine richtige Lösung ist. Es gibt Parallelwelten, die manche Menschen wahrnehmen können, ob durch Hypnose, Drogen oder eine Hochsensibilität. Gerade lese ich hierüber ein interessantes Buch „Synchrone Welten“ von Marko Pogacnik. In der Quantenphysik gibt es dazu unglaubliche Ergebnisse, aber sie fanden bisher noch keinen Zugang in unsere westliche Welt. Und warum ist das so? Es passt nicht in das westliche Weltbild! Ist es also intelligent, Kenntnisse, die schon viele Jahrzehnte wissenschaftlich anerkannt sind, einfach zu ignorieren? Ist es klug und wenn ja von wem, Menschen in Unkenntnis zu lassen über geschichtliche Ereignisse, Parallelwelten oder die Sümpfe, in denen die Kirche noch immer stecken?
Wenn ich so darüber sinniere, dann liegt für mich – ganz persönlich – energetisch in dem Wort „Intelligenz“ auch etwas Manipulatives, eine Listigkeit und Schläue; sie schafft Schubladen und Bewertungen. Die künstliche Intelligenz wird bald jeden von uns in die Tasche stecken und große Veränderungen in unsere Gesellschaft bringen. Auch diese Entwicklung ist Teil des Wandels – Wird Künstliche Intelligenz uns weiter und immer stärker in unserer Kinderwelt halten und im Hamsterrad rennen lassen bis wir umfallen? Oder wollen wir aussteigen und aufwachen, auch wenn das mit großen inneren Prozessen verbunden ist?
Wir Menschen brauchen dringend für unser Handeln ein inneres Wertesystem! Mehr denn je brauchen wir kluges Handeln!
Das Richtigsein des Menschen wird schon seit der Antike mit den vier Tugenden beschrieben: Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Mäßigung. Die Tugend der Klugheit wird laut Josef Pieper als „Gebärerin“ und Formgrund aller übrigen Kardialtugenden bezeichnet. Pieper meint, dass der gute Mensch gut sei kraft seiner Klugheit. Vor mehr als 30 Jahren schrieb ich ein Referat über das Buch „Das Viergespann“ von Josef Pieper. Und wie schon damals ist es wohl dieser Satz, der mich treibt:
„Nicht dadurch, dass ich das Gute will, wird mein Beschließen inhaltlich klug, sondern dadurch, dass ich die konkrete Situation des konkreten Tuns wirklich erkenne und richtig einschätze; nicht die willentliche Bejahung des Guten ist das „Maß“ des klugen Beschlusses, sondern die wahre Erkenntnis der Wirklichkeit. Aber der Wille zum Guten ist die Bedingung, an welche die Verwirklichung des klugen Beschlusses geknüpft ist.“
ERKENNEN wir das Theaterspiel, das gerade auf der großen Weltbühne gespielt wird. ERKENNEN wir, dass vieles, was im Dunkeln blieb, nun ans Licht will. ERKENNEN wir und HANDELN wir klug. Vielleicht gibt es auch unterschiedliche Wirklichkeiten, jeder lebt in seinem kleinen Kosmos … und jeder ist auf seine ureigene Weise gefordert!
Denn wie im Außen, so auch im INNEN – und umgekehrt …
Das spüren wir alle – jeder auf seine individuelle Weise !
Mögen wir alle in diesen Zeiten des Wandels zum Wohle unseres Planeten klug handeln, tapfer die Herausforderungen annehmen, gerechte Lösungen anstreben und maßvoll die Fülle des Lebens genießen.
In diesem Sinne freue ich mich, wenn ich euch zum Nachdenken gebracht habe und natürlich auch über eure klugen Kommentare. Das Thema ist noch lange nicht abschließend behandelt. Diese werde ich gerne in künftige Blogs einbringen.
Einen schönen Sommersonnwendtag wünsche ich euch und Herzensgrüße vom Berg, eure Denara
* Eins und eins können drei sein (Mann und schwangere Frau)
# Ein herzliches Dankeschön den Menschen, die diese wunderbaren Bilder in die Welt brachten. Leider sind mir die Namen nicht bekannt. Gerne werde ich die Bilder mit den Namen versehen – wenn ich die Bilder entfernen soll, weil mein Beitrag nicht kompatibel ist, dann werde ich sie selbstverständlich entfernen!