Der Spruch von Mark Twain ist mir heute – zur Sommersonnwende – begegnet und für mich gerade sehr passend. Vielleicht auch, weil sich einer der wichtigsten Tage meines Lebens gerade mal jährt.
„Es gibt zwei wichtigste Tage in Deinem Leben – der Tag, an dem Du geboren wirst und der Tag, wenn Du herausfindest warum!“
Wann genau der Tag war, dass ich weiß, warum ich lebe – das weiß ich nicht mehr so genau. Es war irgendwann im Jahr 2012. Seither spüre ich Dankbarkeit und Freude über jeden Tag, den ich mit all meinen Sinnen lebe und diese wunderbare Welt sehen, riechen und tief in mir spüren kann. Ja, um das zu erleben – darum lebe ich!
Die letzten drei Wochen habe ich die große Bannbreite aller Gefühle des Lebens erlebt – in einem Wohnmobil, zu zweit auf engstem Raum! Mit einem 7m langen „Schlachtschiff“, dahinter noch unsere 2 Fahrräder – und so dann auf kleinen Gebirgsstraßen oder durch schnuckelige Städtchen gefahren, um an neun der herrlichsten Stellen in der Schweiz, Italien und in Frankreich Station zu machen. Geplant war eine völlig andere Route – aber das Wetter und der Benzinmangel in Frankreich hat uns auf ganz eigene und neue Wege geführt. Eigentlich dachte ich, ich hätte die Wechseljahre schon hinter mir und Hitzewallungen seien passé. Da wurde ich eines besseren belehrt … mir wurde ganz schön heiß, wenn’s brenzlig wurde – und das wurde es einige Male.
In dem großen Camping-Heim konnte ich die Fülle leben, die mir gefällt, die mich allerdings oft auch stresst! Wer mich kennt, der weiß, was alles mitgenommen wird, wenn ich auf Reisen gehe – krebsmäßig habe ich es geschafft, mich rundum wohl zu fühlen. Na ja, mit Ausnahme des Bettes: das war einfach zu schmal und die Matratze zu weich. Auf mein Bett habe ich mich auf dem Heimweg am meisten gefreut. Aber ich hätte auch noch weiter fahren können. Abfahrt und Heimkehr waren gefühlsmäßig wie ein kleiner Umzug. So viel Arbeit, auch unterwegs gibt’s immer was zu tun … Jetzt bin ich zu Hause und kann mich wieder erholen vom Reisen!
Es gäbe so viel zu berichten über die pittoresken Mittelalterstädtchen mit den prächtigsten Kirchen in Italien, über die unglaublichen Wolken oder das so blaue Meer an der Côte Bleue in Frankreich, über die Berge in der Abendsonne und tolle Campingplätze, über die Freundlichkeit der Menschen, uns „Ausländern“ gegenüber und dass der Nationalstolz der Franzosen sich in keinster Weise im Fußball zeigt. Es gibt kein Auto mit wehenden Frankreichfahnen oder Public Viewing – am Meer und in der Provence werden Prioritäten anders gesetzt.
In den nächsten Tagen gibt’s ein Bild von jeder Station – ich bin noch am Sortieren. Schön, dass uns die Sonne gefolgt ist und sich jetzt hoffentlich auch hier der Sommer in seiner ganzen Fülle zeigt. Ciao et à bientôt …